Schalke 04 macht sich große Zukunftssorgen

Schalke 04 steckt in einer tiefen Krise: Die noch vor wenigen Wochen gute Stimmung ist dahin, nun kippt sie immer mehr. Beim 0:3 in Karlsruhe protestierten die mitgereisten Fans – erst leise, dann laut. Die Spieler äußerten Verständnis.

Bot in Karlsruhe eine ganz schwache Leistung: Timo Baumgartl. Foto: Rabas

Innerhalb weniger Wochen hat man es geschafft, die positive Grundstimmung zu zerstören. Der vermeintliche Heilsbringer Thomas Reis ist mittlerweile gefeuert, nach dem 0:3 in Karlsruhe hat der Bundesliga-Absteiger plötzlich fünf (!) Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsrang. Der ehemalige Europapokal-Dauergast, der vor nicht einmal fünf Jahren noch im Achtelfinale der Champions League gestanden hatte, wird also auch nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag bestenfalls auf Platz 16 der 2. Liga rangieren.

Mit nur sieben Punkten nach zehn Partien hat Schalke den Rekord für den schlechtesten Saisonstart eines Bundesligaabsteigers seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995/96 eingestellt. 2015/16 hatte der SC Paderborn dieselbe Ausbeute – und ging am Ende als 18. in die dritte Liga. Schalke kassierte beim KSC schon die siebte Niederlage bei nun 23 Gegentoren.

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Fans sind wütend

Die Fans sind vor allem wütend über die Art und Weise. Vor seinem Debüt als Trainer wurde Karel Geraerts nicht müde zu betonen, dass ihm „die Siegermentalität“ bei seinen Spielern besonders wichtig ist, die Leistung der Mannschaft in Karlsruhe war jedoch absolut ernüchternd.

Die Anhänger stellten während der Partie ihre Unterstützung ein. „Wir müssen gegen Hannover ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Kapitän Simon Terodde, der in der Halbzeit nach einer erschreckend schwachen Vorstellung ausgewechselt wurde. Und Timo Baumgartl empfand die Reaktionen der eigenen Fans „absolut gerechtfertigt“.

Frank Leszinski