Schalke 3:4 – hinten schlecht, vorne „ohnmächtig“

Auch sein Tor half Schalke gegen Fürth im Endeffekt nicht weiter: Paul Seguin, hier gegen Eintracht Braunschweig. Foto: Rabas

Die Heimpremiere von Kees van Wonderen ist aber mal so richtig in die Hose gegangen: Schalke verlor auch das zweite Spiel unter der Regie des Cheftrainers. Nach dem 0:1 in Hannover gab es nun ein 3:4 gegen die Spvgg. Greuther Fürth.

Das Ergebnis täuscht über die tatsächliche Schalker Leistung ein wenig hinweg: Denn die Gäste, angereist mit neuem Trainer (Leonhard Haas) und einer 0:4-Derbyniederlage gegen Nürnberg im Gepäck, waren in der mit etwas über 60.000 Zuschauern ausverkauften Veltins-Arena größtenteils haushoch überlegen und führten bereits mit 4:1, ehe Paul Seguin in der 78. Minute und Taylan Bulut in der Nachspielzeit mit ihren Toren sogar noch Hoffnungen auf einen Punktgewinn aufkeimen ließen.

Das Publikum honorierte die Aufholjagd in Unterzahl (Felipe Sanchez hatte in der 48. Minute Gelb-Rot gesehen) verständlicherweise nicht: Es gab ein gellendes Pfeifkonzert, als die Partie nach 95 Minuten abgepfiffen war. Zu sehr hatten die S04-Profis, die in Sondertrikots zum 50-jährigen Bestehen der Deutschen Krebshilfe spielten, in den 80 Minuten vor der Aufholjagd enttäuscht. Es war im Prinzip eine indiskutable Leistung der Schalker, bei denen Amin Younes und Paul Seguin für Tobias Mohr und den gesperrten Kapitän Kenan Karaman in die Startelf gerückt waren.

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Fürth hatte durch Tore von Massimo und Michalski bereits mit 2:0 geführt (23./27.), ehe Max Grüger in der 33. Minute der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang. Doch Fürth hatte die aus Sicht der Franken richtige Antwort: Nur sechs Minuten später traf Massimo mit seinem zweiten Tor zum 1:3 – technisch hervorragend gemacht, aber auch nahezu ungestört von der Schalker Defensive. Kurz danach hatte Massimo sogar noch die ganz große Chance zum 4:1, scheiterte aber an Ron-Thorben Hoffmann im S04-Tor.

Schalke war völlig von der Rolle, sollte es irgendwelche Pläne der Gegenwehr für die zweite Halbzeit gegeben haben, hatten die sich in der 48. Minute im Prinzip erledigt: Felipe Sanchez, schon mit „Gelb“ vorbelastet, sah nach einem Foulspiel im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte. Schalke also fast eine komplette Halbzeit in Unterzahl, außerdem fehlt der Verteidiger am kommenden Freitag beim Spiel in Ulm.

Am Dienstag in Augsburg

In der 62. Minute setzte Fürth durch Futkeu mit dessen Treffer zum 4:1 noch eins drauf – es war erstaunlich und für Schalke genauso blamabel wie deprimierend, wie die Fürther sich in dieser Szene durch die S04-Abwehr durchkombinieren konnten. Danach ließen es die Gäste ein wenig zu entspannt angehen, schoben sich den Ball gefühlt minutenlang zu, vergaben noch zwei bis drei ganz große Torchancen und waren am Ende völlig verblüfft, dass Schalke sich dann doch noch einmal aufbäumte – unterm Strich dann allerdings vergebens.

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Kees van Wonderen zog ein ernüchterndes Fazit seiner Heimpremiere: „Wir haben hinten zu schlecht verteidigt und in der Offensive waren wir ohnmächtig.“ Bis zum Dienstag sollte sich seine Mannschaft wieder gefangen haben: Dann ist Schalke in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu Gast beim Erstligisten FC Augsburg.

Norbert Neubaum