Schalke: Cissé feiert Premiere – und wie geht es weiter?
Ist jetzt A-Nationalspieler, hat auf Schalke aber einen schweren Stand: Ibrahima Cissé, hier im Rahmen seiner Vertragsunterzeichnung im März 2022. Foto: S04
Ibrahima Cissé feierte nun seine Premiere in der A-Nationalmannschaft von Mali. Gibt es auf Schalke für ihn auch noch was zu feiern? Warum Zweifel erlaubt sind.
Die 63. Minute im Spiel von Mali gegen Eswatini (bis 2018 offiziell Swasiland) war für Ibrahima Cissé eine ganz besondere: Der Schalker Verteidiger wurde eingewechselt und half noch mit, aus der 4:0-Führung einen 6:0-Sieg Malis in der Afrika-Cup-Qualifikation zu machen. Für Cissé war es nach mehrerern Einsätzen in der U23 Malis und der Olympia-Mannschaft die Premiere im A-Team Malis.
Durchaus ein Grund zum Feiern also – ob es den für den 23-Jährigen auch auf Schalke noch geben wird, darf zumindest bezweifeln werden. Denn der Karriere-Weg bei den Königsblauen geht seit einigen Wochen schon wieder in die falsche Richtung. Und auf Schalke war man mindestens irritiert darüber, dass Cissé nun mit Mali auf große Länderspielreise ging und dass er überhaupt nominiert worden war.
Schalke war irritiert
Denn seitdem er von Cheftrainer Kees van Wonderen in die U23 beordert wurde, glänzte Cissé durch Abwesenheit – einen Tag vor dem wichtigen U23-Spiel gegen RW Oberhausen meldete er sich wegen Krankheit ab. An diesem Zustand hatte sich im Prinzip bis zu seinem Länderspiel-Trip auch nichts geändert – eine Gemengelage, die wohl bei keinem Arbeitgeber gut ankommen würde.
Wie geht es mit dem frischgebackenen A-Nationalspieler nun also auf Schalke weiter? Laut „Bild“ soll die blau-weiße Chefetage bereits entschieden haben, dass die Tür für Cissé zu den Profis für immer geschlossen bleibt und er sich dann doch eher bei der U23 fit halten oder überhaupt in Form bringen soll.
Das wäre natürlich eine zumindest – höflich formuliert – mutige Entscheidung. Schließlich ist Schalke auch bei den Profis trotz zweier zu-Null-Spiele hintereinander noch immer auf der Suche nach grundsätzlicher Defensiv-Stabilität, und bei all diesen Überlegungen spielte Cissé ja durchaus mal eine ernsthafte Rolle. Und sollte Schalke, was realistisch ist, daran denken, den Verteidiger im Winter auszuleihen oder gar zu verkaufen, wäre es sicher keine gute Verkaufsstrategie, ihn nun schon völlig abzuschreiben.
Ibrahima Cissé ist seit Juli 2022 auf Schalke, er war ablösefrei von Jong KAA Gent gekommen. Sein Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2026.