Schalke spielt in Kaiserslautern wie ein Absteiger

Jetzt wird’s brenzlig: S04-Trainer Karel Geraerts ist mit seiner Mannschaft nach der 1:4-Niederlage noch weiter in den Keller gerutscht. Foto: Rabas/Archiv

Schalke verliert das Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern mit 1:4, spielt dabei größtenteils wie ein Absteiger – und rutscht nun noch tiefer in den Tabellenkeller.

Es gibt Leistungen, die machen auch die hartgesottensten Fans sprachlos: So eine lieferte der FC Schalke 04 am Freitagabend in Kaiserslautern ab. Die mitgereisten S04-Fans, die vor Spielbeginn mit einer beeindruckenden Choreografie in Blau und Weiß aufgefallen waren, schwiegen in den letzten Spielminuten vor sich hin. Jeder Kommentar wäre auch überflüssig gewesen.

Denn bei der 1:4 (0:1)-Niederlage im Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern spielte Schalke zum Teil wie ein Absteiger. In der ersten Viertelstunde fand die Mannschaft von S04-Trainer Karel Geraerts gar nicht statt und geriet folgerichtig durch Ache mit 0:1 in Rückstand (9.). Den ersten Schalker Torschuss überhaupt gab es in der 44. Minute, als Lino Tempelmann, einer von drei neuen Spielern in der Startelf, übers Tor schoss.

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Churlinov kommt – und trifft

Offensiv war das so wenig, dass Karel Geraerts ruhigen Gewissens Darko Churlinov einwechseln konnte (für Tempelmann). Und Churlinov lieferte tatsächlich sofort ab: Fünf Minuten war er im Spiel, da lief er nach schönem Pass von Kenan Karaman seinem Gegenspieler davon und traf zum 1:1. Aber Lautern zeigte sich nur kurz geschockt und schlug dann zurück.

Wieder Ache mit einem Kopfball (59.), Stojikovic (68.) und der wie Stojikovic eingewechselte Opoku (71.) zerlegten Schalke mit ihren Toren in alle Einzelteile, es wären sogar noch weitere Treffer möglich gewesen. Wer der Meinung ist, Schalke sei ohne den erstmals fehlenden Abwehrchef Marcin Kaminski (gelbgesperrt) vielleicht sogar stärker, sollte sich diese Gegentore genau anschauen – Schalke gab bestenfalls Geleitschutz, und das ist noch geschmeichelt.

Nächster Keller-Gegner: Braunschweig

Während die Mannschaft des Ex-Schalkers Dimitrios Grammozis, nun FCK-Coach, vorerst an Schalke vorbeigezogen ist, wird die Lage für den Erstliga-Absteiger immer brenzliger. Nun steht das nächste Kellerduell an, Gegner ist Eintracht Braunschweig. Cedric Brunner muss dann zuschauen – er sah in Kaiserslautern seine fünfte Gelbe Karte.

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Norbert Neubaum