Schalke und die Angst der Fans vor dem Absturz

[vc_row][vc_column][us_image image=“1911″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Noch weit von seiner Normalform entfernt: Benjamin Stambouli. Foto: Schalke 04[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die viel über den aktuellen Zustand einer Fußball-Mannschaft verraten.

Kaum hatte der Schiedsrichter beim Testspiel zwischen Schalke und Uerdingen zur Halbzeit gepfiffen, verließen die meisten Akteure des Bundesligisten mit gesenktem Kopf schnell den Ort des Schreckens.

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Nur Benjamin Stambouli und Torhüter Ralf Fährmann gingen nach dem 0:2-Rückstand nicht zur Tagesordnung über und diskutierten noch lautstark im Mittelkreis, was alles in diesen desolaten 45 Minuten schief gelaufen war. Hätten sie alle Defizite eingehend diskutiert, wäre die übliche Dauer der Halbzeitpause von 15 Minuten weit überschritten worden.

McKennie vor Wechsel

Aufrüttelnde Wirkung hatte der schwache Durchgang eins jedoch offenbar nicht. Fährmann wurde zwar nach dem Seitenwechsel nicht mehr so oft im Stich gelassen von seinen Teamkollegen wie in den ersten 45 Minuten, aber dass Kevin Großkreutz per Elfmeter auch noch das 3:0 für den Drittligisten gelang, dürfte den Ur-Schalker bis ins Mark getroffen haben.

Sein Trainer redete die zweite Niederlage innerhalb von drei Tagen gegen einen Drittligisten zwar nicht schön (Wagner: „Die Leistung, insbesondere in der ersten Halbzeit, war nicht gut.“), aber der 48-Jährige betonte auch, dass in dieser Phase der Vorbereitung die Beine seiner Spieler eben schwer seien. Dies sei normal. Deshalb versicherte der Schalker Trainer: „Trotzdem war es ein guter Test, weil er Erkenntnisse geliefert hat. Ich werde jetzt nicht unruhig“.

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Die Gemütsverfassung vieler Anhänger der Königsblauen ist dagegen eine ganz andere. In den sozialen Medien gibt es viel Kritik an der Arbeit von Wagner, und es geht die Angst um, dass Schalke angesichts des schwierigen Auftaktprogramms in der Bundesliga in der nächsten Saison sogar gegen den Abstieg kämpfen wird.

Solche Diskussionen sind bei einem emotionalen Verein wie dem FC Schalke 04 zwar nicht neu, aber sie verdeutlichen, dass beim Kultverein die Krisensymptome jetzt schon wieder deutlich sichtbar sind.
Von Aufbruchstimmung nach einer sehr enttäuschenden Saison ist nichts zu sehen und zu spüren, ungeachtet der von Vereinsseite gebetsmühlenartig vorgetragenen Versicherung, wie gut die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei. Schalke präsentierte sich wie gegen Verl auch gegen Uerdingen in der Defensive höchst anfällig und in der Offensive ohne Ideen.

Dass ein Teil der 300 Fans im Parkstadion teilweise sogar höhnischen Applaus spendete, war für Wagner nachvollziehbar. „Jeder will besseren und schöneren Fußball sehen. Daher war das absolut in Ordnung das Recht eines jeden Einzelnen. Aber wir sind erst seit zweieinhalb Wochen in der Vorbereitung und haben noch dreieinhalb vor uns.“

Aktuell bleibt nur die Hoffnung, dass durch Transfererlöse neuer finanzieller Spielraum entsteht, der eigene Transfers zulässt. Weston McKennie bleibt der Verkaufskandidat Nummer eins. Wie berichtet, ist der FC Southampton stark daran interessiert, den US-Boy zu verpflichten. Beide Vereine sollen nicht mehr weit auseinander sein, was die Transfermodalitäten betrifft. Southampton sucht dringend einen Nachfolger im Mittelfeld für den abgewanderten Pierre-Emile Höjbjerg.

Bentaleb nach Verona?

Auch was die sportliche Zukunft von Nabil Bentaleb betrifft, gibt es offenbar Bewegung. Neben Newcastle United soll laut italienischen Medien nun auch Hellas Verona Interesse an dem Mittelfeldspieler haben. Demnach hofft der Serie-A-Klub darauf, Bentaleb für sechs Millionen Euro verpflichten zu können.

Sollte es dazu kommen, müsste Schalke zwar ein großes finanzielles Verlustgeschäft verkraften, denn der Algerier war 2016 von den Tottenham Hotspurs für rund 20 Millionen Euro verpflichtet worden. Aber bei seiner Person gilt für Schalke: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Frank Leszinski

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