Schalke und die Finanz-Krisen

[vc_row][vc_column][us_image image=“1300″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Eröffnung der Arena im August 2001: Kaum eine Generation, die auf Schalke keine Finanzkrisen erlebte. -Foto: NBM/Archiv[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Die Finanzlage des FC Schalke 04 ist momentan ein großes Thema in Fußball-Deutschland. Neu sind diese Probleme für den Kult-Klub allerdings nicht.

Man braucht in der Vereinshistorie keine 90 Jahre zurückblicken, als der damalige Schatzmeister Willi Nier sich im Rhein-Herne-Kanal das Leben nahm, weil ein Großteil der Schalker Spieler mit den Amateurbestimmungen in Konflikt geraten waren.

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2009 kriselte es heftig

Zuletzt kriselte es finanziell heftig ab dem Sommer 2009, als Schalke erstmals seit neun Jahren die Qualifikation für einen Europapokal-Wettbewerb verpasste. Fehlender sportlicher Erfolg trotz kostspieliger Investitionen in die Mannschaft konnte die finanzielle Schieflage nicht mehr kaschieren.

Es fehlten wegen der Kirch-Krise fest eingeplante TV-Gelder, die Bankenkrisen 2003 und 2008 führten dazu, dass Fußball-Vereine kaum mehr Kredite erhielten und mangels Alternativen gewählte Finanzierungsformen waren auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Folge: Schalkes Finanzverbindlichkeiten stiegen rasant bis auf 248 Millionen Euro Anfang des Jahres 2010.

Hilfe von der Stadt Gelsenkirchen

Erst ein Deal mit der Stadt Gelsenkirchen, der Schalke frisches Geld in Höhe von 25,5 Millionen Euro verschaffte, sowie die erste Fan-Anleihe und die Verlängerung von Sponsorenverträgen verschaffte den Königsblauen die finanzielle Luft, um unter Federführung von Finanzvorstand Peter Peters Umfinanzierungspläne erfolgreich umzusetzen.

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Dazu gehörte auch mehr Transparenz bei der Öffentlichkeitsarbeit. Mittlerweile gibt es zweimal pro Jahr einen Konzernbericht, wo sich jeder Interessierte über die finanziellen Entwicklungen des Bundesligisten informieren kann.

Eichberg und die Marketing GmbH

Von solch einer offenen Kommunikation war Schalke 1993 weit entfernt, als Präsident Günter Eichberg im Herbst 1993 zurücktrat und nach Florida floh. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ warf Eichberg – und damit indirekt auch Schalke – Steuerbetrug, Finanztricks, ungedeckte Bürgschaften, Lizenzerschleichung und Schiedsrichterbestechung vor.

Die von Eichberg gegründete Marketing GmbH soll damals Schulden in Höhe von 20 Millionen Mark angehäuft haben. Heribert Bruchhagen, damals von Eichberg als Marketing-Chef verpflichtet, war da schon nicht mehr auf Schalke – ihm war längst mulmig geworden…

1993 drohte der Lizenzentzug

Königsblau drohte der Lizenzentzug, doch die Schalker Überzeugungsarbeit mit dem zurückgekehrten Manager Rudi Assauer hatte schließlich Erfolg. Schalke kam mit einer Geldstrafe von 500.000 Mark davon.

Sportlich keine Rettung mehr gab es dagegen für die Königsblauen in der Saison 1980/81. Einen der größten Fehler begingen die Entscheidungsträger, als man mitten in der Saison Rolf Rüssmann von Schalke zum Reviernachbarn nach Dortmund wechseln ließ. Eigentlich ein Unding in normalen Zeiten, doch die Zeiten auf Schalke waren alles andere als gewöhnlich. Man hatte damals wieder einmal einfach kein Geld mehr.

Drei Stars verkauft – danach abgestiegen

Weil aus finanziellen Gründen zuvor auch noch Rüdiger Abramczik und wenige Monate später Wolfram Wuttke verkauft werden mussten, stand am Saisonende der erste Abstieg in der Vereinsgeschichte fest.

Dieser sportliche Niedergang sollte kein einmaliges Ereignis bleiben. 1983 folgte der zweite Abstieg. Zudem drückten den Verein weiterhin Millionenschulden. Das Konzept, um Eigengewächs Olaf Thon und Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher 1987 eine Mannschaft mit vielen Nobodys ins Rennen um die Plätze zu schicken, scheiterte. Als Tabellenschlusslicht stiegen die Königsblauen 1988 zum dritten und bislang letzten Mal ab.

Frank Leszinski

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