Schalke verurteilt rassistische Anfeindungen aufs Schärfste

In sportlicher Hinsicht lieferte der Zweitligastart zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04 bereits genügend Gesprächsstoff. Doch damit nicht genug: Im Netz kam es hinterher zu üblen rassistischen Anfeindungen gegen Schalke-Spieler Ibrahima Cissé, die von beiden Vereinen aufs Schärfste verurteilt wurden.

Ron Schallenberg präsentierte sich bei seinem Pflichtspiel-Debüt im Schalke-Trikot mit Licht und Schatten. Foto: Schalke 04

Nach dem Zweitliga-Eröffnungsspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04 (5:3) war der Innenverteidiger der Königsblauen, Ibrahima Cissé, im Netz rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Unter seinen letzten Postings häuften sich nach Abpfiff nicht nur Kommentare, die ihn für die Schalker Niederlage in Hamburg verantwortlich machten, sondern auch rassistische Beleidigungen. Der Verein veröffentlichte anschließend noch am selben Abend ein Statement gegen Rassismus via Twitter, dem der HSV kurze Zeit später beipflichtete.

„Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Aber NICHTS rechtfertigt jemals rassistische Kommentare oder Posts. Schalker sind Menschenfreunde, nicht -feinde. Gegen Rassismus – immer und überall. Wir stehen an deiner Seite, Ibra!“, twitterte der Klub am Freitagabend. Der HSV reagierte ebenfalls umgehend und schrieb unter den Kommentar der Schalker: „Klares NEIN zu Rassismus. Kopf hoch, Ibrahima Cisse.“

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Fußballspiel zum Angucken

Für den 22-Jährigen war das Spiel alles andere als optimal gelaufen: In der 71. Minute kassierte er die gelb-rote Karte und musste den Platz verlassen. Zuvor hatte der Defensiv-Spezialist einen Elfmeter verschuldet. „Als neutraler Zuschauer war alles drin in diesem Spiel über die 90 plus x Minuten. Definitiv war es ein Fußballspiel zum Angucken», sagte Schalkes Sportdirektor André Hechelmann. „Aber ganz ehrlich: Wenn man als Verlierer vom Platz geht, ist das zweitrangig“.

Neuzugang Ron Schallenberg analysierte die Partie so: „Fünf Gegentore zu bekommen, ist deutlich zu viel. Wenn du selbst drei Dinger in Hamburg machst, musst du normalerweise gewinnen. Trotz der drei Tore haben wir meines Erachtens verdient verloren. In der ersten Halbzeit hatten wir das Spielglück auf unserer Seite. In der zweiten Halbzeit war es vielleicht etwas unglücklich, vielleicht aber auch folgerichtig. Wenn man so viele Angriffe gegen sich hat, dann passieren solche Aktionen wie mit dem Elfmeter und dem Platzverweis. Es sind noch 33 Spieltage zu spielen, wir blicken jetzt auf Kaiserslautern und hauen da alles raus“.

Frank Leszinski