Stadt Gelsenkirchen plant für Krisenszenarien

Mit Blick auf mögliche zukünftige Krisenszenarien hat die Stadtverwaltung Gelsenkirchen ein Lagezentrum Energiemangellage eingerichtet.
Stadt Gelsenkirchen plant für Krisenszenarien

Stellten die im Lagezentrum Energiemangellage erarbeiteten Notfallinfopunkte vor: (v.l.n.r.) die Projektgruppenleiter Thomas Richter und Ansgar Stenning, der Leiter des Lagezentrums Stadtdirektor Luidger Wolterhoff und Projektgruppenleiter Julius Leberl / Foto: Gerd Kaemper

Die zurückliegenden Herbst- und Wintermonate standen ganz im Zeichen einer drohenden Energiemangellage und der individuellen und gesellschaftlichen Vorkehrungen für einen möglichen Blackout-Fall. Mittlerweile steht fest: Deutschland (und damit auch Gelsenkirchen) ist gut durch den Winter gekommen.

Mit Blick auf mögliche zukünftige Krisenszenarien hat die Stadtverwaltung Gelsenkirchen ein Lagezentrum Energiemangellage eingerichtet. Über dessen Arbeit informierte am heutigen Donnerstag Stadtdirektor Luidger Wolterhoff gemeinsam mit den Leitern der vier innerhalb des Lagezentrums gebildeten Projektgruppen. „Die Stadtverwaltung hat die vergangenen Monate genutzt, die städtische Krisenresilienz deutlich zu verstärken und unterschiedliche Notfallszenarien zu beplanen“, so Wolterhoff. „Diese Pläne werden auch für den nächsten Herbst und Winter von großer Bedeutung sein.“ Hierzu zählt unter anderem die flächendeckende Einrichtung von Notfall-Infopunkten.

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17 Notfall-Infopunkte eingerichtet

An insgesamt siebzehn Notfall-Infopunkten im Stadtgebiet stehen Mitarbeitende der Stadtverwaltung im Krisenfall, wie einem langanhaltenden Stromausfall (Blackout), als Kontaktpersonen bereit. Bürgerinnen und Bürger können hier aktuelle Informationen erhalten und Notrufe absetzen. Sechs dieser Notfall-Infopunkte halten darüber hinaus medizinische Basisversorgung, Trinkwasser, Lebensmittel-Notrationen, Betreuungs- und Wärmeangebote bereit. Alle Notfall-Infopunkte sind ausgeschildert. Hierbei ist zu beachten, dass die Notfall-Infopunkte nur in Krisensituationen besetzt sein werden.

Im Krisenfall wird das Hans-Sachs-Haus zum das zentralen Back-Office der Stadtverwaltung. In diesem Gebäude wird für den Fall eines Blackouts eine Notstromversorgung eingerichtet. Ebenso im Dreikronenhaus, welches die kommunale IT-Infrastruktur beherbergt, die auch im Blackout-Fall aufrecht erhalten bleiben muss. Darüber hinaus wurde in intensiven Gesprächen mit ansässigen Unternehmen erreicht, dass ausreichend Tankkapazitäten zur Verfügung stehen, die auch im Blackoutfall funktionieren, um den Betrieb der Notstromaggregate auch über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk in der Krisenvorsorge lag zudem auf der Sicherstellung der Wasserversorgung für die Bevölkerung auch bei einem längeren Blackout.

Fünf Notfall-ÖPNV-Linien

Um die Notfall-Infopunkte betreiben zu können und die Funktionsfähigkeit der Stadtverwaltung auch im Krisenfall im erforderlichen Maß aufrecht zu erhalten, werden Einsatzpläne für die städtischen Dienstkräfte erstellt. Die städtische Einsatzplanung geschieht in enger Abstimmung mit der Einsatzplanung der Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr.

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Um auch im Krisenfall von A nach B zu gelangen, versucht die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben, einen Notfallfahrplan im Stundentakt einzurichten. Dieser sieht insgesamt fünf Notfall-ÖPNV-Linien vor, die vor allem Krankenhäuser und Notfallinfopunkte anbinden.

Für die persönliche Vorsorge halten die Internetseiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe weitere Ratschläge bereit. So finden sich unter www.bbk.bund.de/vorsorge unter anderem Checklisten die Bevorratung von Lebensmitteln, Getränken, Medikamenten und Hygieneartikeln.

Einen Überblick über die 17 Notfallinfopunkte im Stadtgebiet im einzelnen sowie über die Notfallbuslinien gibt es im Internet unter: www.gelsenkirchen.de/notfall