Stadtbibliothek Gelsenkirchen zieht positive Bilanz: 2022 mehr als 500.000 Besucher

2022 mehr als 500.000 Besucher

Nach den Corona-bedingten Lockdown-Zeiten im Jahr 2021 kehren die Besucherinnen und Besucher jetzt langsam wieder in die Bibliotheksniederlassungen zurück.
Die Jahresbilanz der Stadtbibliothek Gelsenkirchen

Momentaufnahme in der Stadtbibliothek – Foto: Stadt Gelsenkirchen/ Caroline Seidel

Ein Blick in die Jahresstatistik der Stadtbibliothek Gelsenkirchen für das Jahr 2022 zeigt: Nach den Corona-bedingten Lockdown-Zeiten im Jahr 2021 kehren die Besucherinnen und Besucher jetzt langsam wieder in die Bibliotheksniederlassungen zurück – wenn auch teilweise eher zaghaft. Insgesamt 510.472 Besucherinnen und Besucher zählten alle Bibliotheksstandorte und das virtuelle Angebot im Jahr 2022 zusammen – und damit rund 17,24 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Stadtbibliothek in in Buer besonders beliebt

Besonders beliebt bei den „Vor-Ort-Besuchen“ ist die Stadtteilbibliothek in Buer, die alleine 71.303 Besucherinnen und Besucher zählte – und damit deutlich mehr als die Zentralbibliothek im Bildungszentrum im Stadtsüden, wo 43.967 Bürgerinnen und Bürger vorbeischauten, um sich Bücher oder Medien anzusehen oder auszuleihen. Rechnet man hier die 32.970 Besuche der angrenzenden Kinderbibliothek und die 1.422 des Medienzentrums „Log In“ im Bildungszentrum hinzu, dann liegt der Stadtsüden mit 78.359 gezählten Besuchen allerdings wieder deutlich vorne. In Horst schauten 24.711 Bürgerinnen und Bürger am Standort am Schloss Horst an der Turfstraße vorbei, in Erle waren es genau 18.009.

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„Leider verrät die Statistik nicht, wie lange uns die Bürgerinnen und Bürger besuchen – einige bleiben mehrere Stunden und nutzen die Bibliothek als Ort zum Lernen, um Zeitungen oder Zeitschriften zu lesen oder zum Verweilen“, erklärt Bianca Herms, die Interimsleiterin der Stadtbibliothek Gelsenkirchen. Sehr stark angenommen werde auch das PC-Angebot der Stadtbibliothek: „Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen unsere Computerterminals und Drucker, um sich Seminararbeiten, Formulare oder auch Etiketten für Pakete auszudrucken, da sie zu Hause gar keinen Drucker mehr haben“, berichtet Claudia Nobis, die für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

Neue digitale Angebote der Stadtbibliothek Gelsenkirchen

Dabei gelingt der Zugriff auf die digitalen Medien, zu denen etwa e-Books, e-Magazine und –Zeitschriften, Musik- und Filmstreaming-Angebote zählen, auch ganz einfach von zu Hause oder von unterwegs aus. „Seit 2021 kann man auch von zu Hause aus einen Bibliothekszugang einrichten und den Jahresbeitrag online bezahlen. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen, das hat uns zahlreiche neue Nutzerinnen und Nutzer beschert“, sagt Bianca Herms. „Wer dabei am Lastschriftverfahren teilnimmt, bekommt den Zugang sogar gleich für 13 Monate statt für 12 – zum gleichen Preis.“

Die Bibliotheken sind längst in der digitalen Welt angekommen, das Angebot wird zudem stetig erweitert. „Ganz neu bei uns ist das komplette Spiegel-Archiv, in dem sich alle Ausgaben, die seit der Magazingründung entstanden sind, digital abrufen lassen“, erklärt Bianca Herms und verweist auf den Informationsdienstleister Munzinger, der noch weitere Angebote zu Recherche- und Wissensvermittlungen bereitstellt und mit dem Bibliothekszugang abrufbar ist. „Schön ist ja auch, dass wir über die Digibib der Bibliotheken Rhein Ruhr miteinander vernetzt sind. Das ermöglicht die Suche in verschiedenen Bibliothekskatalogen“, betont Claudia Nobis.

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e-Books sind besonders im Sommer beliebt

Wer einen gültigen Bibliotheksausweis hat, kann über den Musikstreamingdienst Freegal zudem drei Stunden pro Tag Musik hören und bis zu drei Musiktitel in der Woche herunterladen und behalten. Über 30.000 Mal wurde das Streaming-Angebot im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen genutzt. „Mit einer neuen Benutzeroberfläche ist dieser Dienst jetzt noch ansprechender für die Nutzerinnen und Nutzer“, sagt Bianca Herms.

Bei den e-Books gilt derweil: Wie bei den gedruckten Büchern in den Bibliotheksregalen kann jedes Exemplar jeweils nur von einem Nutzer oder einer Nutzerin ausgeliehen werden, mehrere Zugriffe von verschiedenen Nutzenden zeitgleich sind nicht möglich. „Erst wenn es dann digital zurückgegeben wurde, kann der nächste Nutzer oder die nächste Nutzerin es zum Ausleihen herunterladen. Dies machen die Verlage zur Auflage. Die e-Books sind in der Anschaffung übrigens auch oft viel teurer als die gedruckten Ausgaben“, merkt Claudia Nobis an. Besonders in den Sommer- und Urlaubsmonaten sind die digitalen Bücherexemplare aber sehr beliebt. „Dann steigt die Ausleihquote rasant an. Wahrscheinlich werden die Leseangebote dann direkt vom Strand aus heruntergeladen“, sagt Bianca Herms schmunzelnd.

Führungen und Veranstaltungen sind gefragt

Auch wenn ein Trend zur digitalen Nutzung erkennbar ist, erfreuen sich die „Vor-Ort-Angebote“ der Stadtbibliothek an allen Standorten auch weiterhin großer Beliebtheit. 10.587 Bürgerinnen und Bürger nahmen im Jahr 2022 an den Führungen und Veranstaltungen teil. „Vom Sprach-Café bis zu Lesungen – etwa im Rahmen von ‚Mord am Hellweg‘ oder im Schloss Horst – bis hin zu den Strickangeboten ‚Masche um Masche‘: Die Leute nehmen das einfach gut an. Besonders beliebt sind auch unsere Angebote für die Allerkleinsten“, sagt Claudia Nobis mit einem Blick auf die Statistik. Hier stehen vor allem die Kamishibai-Nachmittage mit japanischem Papiertheater hoch im Kurs. „Man kann diese Geschichten samt Kamishibai-Rahmen auch bei uns ausleihen, etwa für Kindergeburtstage“, merkt Nobis an. Auch dieses Angebot ist kostenfrei für Nutzerinnen und Nutzer mit Bibliotheksausweis.

3609 Mädchen und 3576 Jungen im Alter bis 13 Jahren machten diese Altersgruppe im Jahr 2022 zur stärksten Besuchergruppe an den Gelsenkirchener Bibliothekstandorten. Das könnten in Zukunft noch mehr werden: „Im vergangenen Jahr wurde eine neue Satzung für die Stadtbibliothek verabschiedet. Diese erlaubt uns jetzt, offensiv dafür zu werben, dass alle Bibliotheksausweise für Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener bis einschließlich 17 Jahre kostenfrei sind“, sagt Bianca Herms.

Auch Saatgut im Blick

Derweil gibt es auch bereits Pläne für weitere Angebote, die über das reine Lesevergnügen hinausgehen: „Wir möchten in Zukunft gerne eine Saatgut-Bibliothek anbieten, bei der sich Bürgerinnen und Bürger Pflanzen-Samen mit nach Hause nehmen können, die andere Bürgerinnen und Bürger zuvor gespendet haben“, verrät Bianca Herms. Auch neue Hochbeete und Wassertanks für das Auffangen von Regenwasser seien für den Innenhof im Bildungszentrum an der Ebertstraße 19 vorgesehen. Es wird also auch im Jahr 2023 viel Neues zu entdecken geben in der Stadtbibliothek Gelsenkirchen.

Nähere Informationen zu den Angeboten der Stadtbibliothek Gelsenkirchen und zu den Nutzungsbedingungen gibt es über die Internetseite www.stadtbibliothek-ge.de.