Transferfenster: Exponate aus Schalke Museum nach Buer

Ein ganz besonderes „Transferfenster“ öffnet sich in diesem Fußballsommer an der Horster Straße, wenn das Kunstmuseum Gelsenkirchen und das Schalke Museum erstmals miteinander kooperieren.
Mit der Ausstellung „Aus dem Nichts“ blickt das Kunstmuseum Gelsenkirchen auf seine Anfänge zurück. Das erwartet die Besucher.

Das Kunstmuseum Gelsenkirchen. Foto: Stadt Gelsenkirchen

Ein ganz besonderes „Transferfenster“ öffnet sich in diesem Fußballsommer an der Horster Straße, wenn das Kunstmuseum Gelsenkirchen und das Schalke Museum erstmals miteinander kooperieren. Und das ist durchaus wörtlich gemeint, denn Museumsleiterin Julia Höner hat den Künstler Peter Piller dazu eingeladen, Gelsenkirchener Fußballgeschichten im Kunstmuseum zu inszenieren.

Ausgewählte Exponate aus dem Schalke Museum werden dafür zeitweise aus ihrem Heimstadion, der Veltins Arena, ins Kunstmuseum Gelsenkirchen transferiert. Die Sammlung des Schalke Museums umfasst über 500 exklusive Exponate, darunter einzigartige Fotos und Filme aus der bewegten Vereinsgeschichte. Im Zuge der Fußball-Europameisterschaft, bei der vier Spiele in der Arena AufSchalke – wie das Stadion während des Turniers heißt – ausgetragen werden, wird die illustre Sammlung kurzzeitig geschlossen. Damit sie während dieser Zeit nicht vollständig verborgen bleibt, absolvieren Einzelstücke ein besonderes „Auswärtsspiel“ im Kunstmuseum, wo sie auf Kunstwerke aus der Museumssammlung, auf Fundstücke aus Gelsenkirchener Sammlungen und neu für die Ausstellung entstandene Fotografien von Peter Piller treffen. „Anpfiff“ für die Ausstellung ist am 12. Juni um 19.04 Uhr im Kunstmuseum Gelsenkirchen an der Horster Straße.

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Peter Piller,1968 geboren und seit 2018 Professor für Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf, hat sich unter anderem auf ungewöhnliche Anordnungen thematischer Bilderserien spezialisiert.
Auf Einladung des Kunstmuseums verbindet Piller in Gelsenkirchen Ausstellungsstücke beider Museen, eigene Fotografien sowie weitere Exponate rund um den lokalen Vereinsfußball zu einem vielschichtigen Ausstellungserlebnis. So werden Fotos der Eurofighter-Legende Yves Eigenrauch und ein Original-Sakko von Rudi Assauer im „Transferfenster“ des Kunstmuseums auf hauseigene Kunstwerke treffen.

Umfangreiche Recherchen im Vorfeld

Umfangreiche Recherchen in Gelsenkirchen gingen dem Projekt voraus. Diese führten den fußballinteressierten Künstler in das Schalke Museum, auf die Schalker Meile, wo an lokale Fußballtraditionen erinnert wird, und an andere Orte der Vereinsgeschichte. Begegnungen sowohl mit bekannten Größen des FC Schalke 04 als auch mit jenen Menschen, die abseits des Medienrummels und der Kommerzialisierung des Fußballs ihrer Liebe zu Schalke im Privaten Ausdruck verleihen, fließen zentral in das Projekt mit ein. Anhand von gesammeltem und eigenem Material erzählt Peter Pillers Ausstellung eine persönliche und mitunter kuriose Geschichte rund um die Vereins- und Fankultur des Ruhrgebietsfußballs.

Das Spiel mit den Sehgewohnheiten

Mit dem Erkenntnisinteresse eines Forschers, der Übersichtlichkeit und Ordnung in die Dinge bringt, widmet sich Peter Piller bereits seit seinem Studium in Hamburg fotografischen und anderen Bildersammlungen aus unterschiedlichen Quellen. Zu seinen Ausgangsmaterialien gehören Archivbilder von Zeitschriften und Versicherungen oder Material aus dem weiten Bilduniversum des Internets, das der Künstler untersucht, ordnet und – mitunter auf humorvolle Weise – in seiner als
„Archiv Peter Piller“ bezeichneten Sammlung zu neuen thematischen Bildserien zusammenführt.
Das Spiel mit alltäglichen Sehgewohnheiten ist dabei ebenso zentral wie die Erkenntnis, dass die Bedeutung von Bildern stets kontextgebunden ist.

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Kunstmuseum geht neue Wege

Erneut öffnet sich das Kunstmuseum mit dieser Ausstellung in den Stadtraum. Die große ebenerdige Fensterfront dient während der Ausstellungslaufzeit als „Transferfenster“, das in der Terminologie des kommerziellen Fußballs auf den Transfermarkt der Spielerinnen und Spieler und in Gelsenkirchen auf die Reise der Objekte in den exponierten Ausstellungsraum des Kunstmuseums verweist. Peter Pillers „Transferfenster“ kann täglich bis Mitternacht und damit außerhalb der regulären Öffnungszeiten betrachtet werden. Auch der überdachte Außenbereich des Museums wird wiederholt aktiviert und als Ausstellungsfläche genutzt. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen ist darüber hinaus dienstags bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung erscheint ein neuer Band aus Peter Pillers Publikationsreihe „Materialien“.