Viel Aufregung, eine Frechheit – und der bange Blick zur Schalker Konkurrenz

Schalkes Trainer Thomas Reis: „Eine Frechheit!“ Foto: Rabas (Archiv)

0:0 gegen Wolfsburg – danach mussten alle Beteiligten und Zuschauer erst einmal kräftig durchatmen. Aber die Königsblauen blieben zunächst einmal schnaubend vor Wut.

Nicht ohne Grund: Denn die dritte Null-Nummer in Folge war schon ein Sammelsurium seltsamer Entscheidungen des gesamten Schiedsrichter-Teams, von denen die Gastgeber nicht unbedingt profitierten. Schon der (dann verschossene) Elfmeter von Wolfsburg produzierte erstes Stirnrunzeln, dazu kam das nicht gegebene Abseitstor von Alex Král nach Intervention des Video-Assistenten – selbst beim mehrfachen Anschauen kann man immer noch zu dem Schluss kommen, dass Král möglicherweise gar nicht im Abseits gestanden hat.

Alles gegeben: Publikum honoriert starke Schalker Leistung

Etwas klarer war die Situation dann schon beim ebenfalls „einkassierten“ Tor von Michel Frey. Vorbereiteter Dominick Drexler hatte in der Tat im Abseits gestanden, und zwar so relativ deutlich, dass die Szene direkt hätte abgepfiffen werden können. Aber Brand ließ weiter- und Schalke so jubeltechnisch ins Leere laufen.

Werbung
Die unglaubliche Reise des FC Schalke 04 Vom bitteren Abstieg bis zur meisterlichen Rückkehr in die Erste Liga – die Geschichte der Saison 2021/22

Allerdings, das zur Ehrenrettung des Schiedsrichers, sind die Unparteiischen angehalten, potenzielle Abseitsszenen möglichst lange weiterlaufen zu lassen, um sich nicht später nach Video-Korrektur für eine falsche Entscheidung – die dann nicht mehr rückgängig zu machen wäre – rechtfertigen zu müssen.

Vorteil in Schlussphase abgepfiffen, Torchance verhindert

Aber eine Szene brachte die Gastgeber dann erst recht auf die Palme: In der Schlussphase wurde Schalke ein klarer Vorteil abgepfiffen, durch den Simon Terodde um eine glasklare Torchance gebracht wurde. Schalkes Trainer Thomas Reis regte sich an der Seitenlinie darüber auf, sah die Gelbe Karte – und fasste das Gesamtpaket dieser Entscheidungen so zusammen: „Eine Frechheit. Das geht nicht!“

Unterm Strich blieb allerdings nur die Erkenntnis: Schalke hatte alles gegeben, alles reingehauen, was vom Publikum auch nach dem Spiel noch dementsprechend honoriert wurde. Aber es war halt wieder „nur“ ein Unentschieden, das dritte 0:0 in Folge.

Werbung

Nächster Gegner: Union Berlin

Der bange Blick geht nun also zur Keller-Konkurrenz: Stuttgart in Freiburg, Hertha gegen Gladbach und auch der VfL Bochum (bei den Bayern) sowie 1899 Hoffenheim (gegen Leverkusen) sind noch im Schalker Blickfeld – patzt die Konkurrenz, ist der eine Punkt gegen Wolfsburg am Ende vielleicht doch noch zu irgendetwas gut. Nächste Station der Schalker Aufholjagd: Am Sonntag in einer Woche die „Alte Försterei“ von Union Berlin.

Norbert Neubaum