Vorwurf des Choreo-Verbots: Polizei nimmt Stellung
Vor dem Bundesligaspiel dem FC Schalke 04 und dem Hamburger SV hat die Polizei Gelsenkirchen eine Stellungnahme des HSV zu einem Choreografie-Verbot mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.
Vor dem Bundesligaspiel am Samstag, 20. Januar 2024, zwischen dem FC Schalke 04 und dem Hamburger SV hat die Polizei Gelsenkirchen eine Stellungnahme des hanseatischen Bundesligisten zu einem Choreografie-Verbot mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.
In dem üblichen Sicherheitsgespräch, das der Veranstalter FC Schalke 04 im Vorfeld jeder Begegnung mit allen Sicherheitspartnern führt, hat die Polizei Gelsenkirchen laut eigener Auskunft dargelegt, warum sie der geplanten Choreografie der Hamburger Fans in diesem Umfang nicht zustimmen kann. Das Aufziehen einer Blockfahne über den kompletten Gästebereich lasse erwarten, dass Fans des Hamburger SV – wie bei mehreren vorangegangen Spielen in der laufenden Saison – unter dem Sichtschutz der Blockfahne gefährliche und daher verbotene Pyrotechnik zünden. Dies gefährdet andere Zuschauer, verstößt gegen Gesetze und darüber hinaus gegen die verbandseigenen Sicherheitsrichtlinien des DFB.
Gleichzeitig hat die Polizei aber auch deutlich gemacht, so ein Sprecher der Behörde, dass grundsätzlich nichts gegen eindrucks- und stimmungsvolle Choreografien spricht und eine Zustimmung in Aussicht gestellt, wenn die Fans des Gastvereins entweder keine Blockfahne aufziehen oder der Verein den Verzicht auf Pyrotechnik während der Choreografie zusichert. Dieser Vorschlag wurde vom Verein offensichtlich nicht angenommen, das Gespräch mit der Polizei Gelsenkirchen wurde bislang nicht gesucht.
Zu keinem Zeitpunkt hat die Polizei Gelsenkirchen die nicht erfolgte Zustimmung damit begründet, dass in dieser Saison mehrere Vereine Pyrotechnik im Schalker Gästeblock gezündet hätten. „Das Gesprächsangebot der Polizei besteht nach wie vor“, sagt Polizeidirektor Andreas Morbach, der am Samstag den Einsatz der Polizei verantworten wird, und bekräftigt, dass die Behörde am Dialog mit dem Hamburger SV interessiert ist.
„Natürlich wollen wir Fankultur ermöglichen. Aber dazu gehören nicht das Abbrennen von Pyrotechnik und die Gefährdung Unbeteiligter“, stellt der Polizeiführer klar, dass die Sicherheit aller Fußballfans oberste Priorität hat. Auf eine abgestimmte Choreografie, wie sie am Samstag im Block der Heimfans des FC Schalke 04 zu sehen sein wird, freut sich die Polizei und wünscht sich am Samstag eine friedliche Spielbegegnung, bei der die sportliche Auseinandersetzung im Vordergrund steht.