Warnstreik: Gelsenkirchen steht am Dienstag still

Warnstreik: Die Busse bleiben im Depot. –Foto: Vestische

Warnstreik: Die Busse bleiben im Depot. –Foto: Vestische

Warnstreik: Gelsenkirchen steht am Dienstag still

Am Dienstag, 29. September, werden in Gelsenkirchen große Teile des öffentlichen Lebens still stehen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik auf gerufen.

Alle Berufspendler, die im Stadtgebiet mit Bus und Bahn unterwegs sind, müssen sich nach einer Alternative umsehen: Busse und Bahnen der Nahverkehrsunternehmen Bogestra und Vestische werden am Dienstag im Depot bleiben. Die Beschäftigten am Warnstreik im öffentlichen Dienst beteiligen werden. Der ÖPNV in der Stadt steht deshalb still.

Da unter anderem auch die Leitstelle des Nahverkehrsunternehmens bestreikt werde, könne die Vestische keinen sicheren Linienverkehr gewährleisten, erklärte ein Unternehmenssprecher. Darum lege die Vestische den Betrieb für 24 Stunden still. „Mit sämtlichen Fahrten entfallen sowohl die Mobilitätsgarantie, als auch das Pünktlichkeitsversprechen. Die KundenCenter bleiben ebenfalls geschlossen“, sagte der Sprecher. Ab Betriebsbeginn am Mittwoch, 30. September, werden alle Busse wieder planmäßig fahren und die KundenCenter ihren gewohnten Service anbieten. Gleiches gilt für die Bogestra

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Auswirkungen auf Abfall-Entsorgung

Von dem Warnstreik im öffentlichen Dienst wird auch der Bereich Abfallentsorgung von Gelsendienste betroffen sein. So sei davon auszugehen, dass die Abfuhr der grauen, blauen und braunen Tonnen nur teilweise erfolgen beziehungsweise komplett ausfallen wird, sagte ein Unternehmenssprecher. Die beiden Wertstoffhöfe bleiben demnach geschlossen  und Abholtermine für Sperrmüll und Elektrogroßgeräte müssen verschoben werden. Von einem Ausfall der Müllabfuhr betroffene Bürgerinnen und Bürger können Restabfall einmalig zur nächsten regulären Sammlung in Säcken neben ihre graue Tonne stellen. Die Abfallmenge dürfe jedoch nicht größer sein als das Volumen der jeweils am Grundstück vorgehaltenen Restmüllbehälter. Gelsendienste bittet darum, dickwandige Abfallsäcke zu benutzen und diese sorgfältig zu verschließen.

Gegenstand des Tarifkonflikts mit bundesweit ungefähr 130 ÖPNV-Unternehmen sind neben den Tarifsteigerungen umfangreiche Forderungen zu den jetzigen Arbeitsbedingungen für rund 87.000 Beschäftigte. Die Vertreter der Gewerkschaft Verdi haben auch die Beschäftigten der Stadtverwaltung, von GeKita und Gelsendienste sowie vom Jobcenter zum Warnstreik aufgerufen. Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Verdi fordert unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent beziehungsweise einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden

Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet, betonte, dass das Verhalten der Arbeitgeber nicht hinnehmbar sei: „Die Beschäftigten, die während der Pandemie den Laden am Laufen gehalten haben und immer noch halten, haben sich über den Applaus gefreut. Doch jetzt muss auch eine angemessene Entgelterhöhung her.“  „Seit Beginn der Corona-Krise arbeiten viele Beschäftigte bei der Stadt Gelsenkirchen und den eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen unter ganz besonderen zusätzlichen Belastungen“, erklärte Andrea Bornemann, für den Fachbereich Gemeinden in Gelsenkirchen zuständige Gewerkschaftssekretärin. „Sie alle haben mit enormen Einsatz wesentlich mehr gearbeitet als ohnehin schon vor der Pandemie. Für diesen Einsatz erwarten sie zu Recht ein faires Angebot“, sagt Bornemann.

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