Wochenmarkt Buer bekommt Gastronomie-Zone

Der Wochenmarkt in Buer soll eine Gastronomie-Zone bekommen. Start soll bereits im Juni sein. Das ist geplant.
Der Wochenmarkt in Buer soll eine Gastronomie-Zone bekommen. Start soll bereits im Juni sein.

„Wir bräuchten Unterstützung aus der Politik – ein paar Fördergelder wären ebenfalls nicht schlecht“, sagt Marktsprecher Marvin Tidili. Foto: André Przybyl

Dem Wochenmarkt in Buer gehe es eigentlich gut, sagt Fischhändler Marvin Tidili, der frisch gebackener Marktsprecher ist. „Der ein oder andere Händler ist zwar hin und wieder unzufrieden – aber wir haben alle unsere Stammkunden.“ Trotzdem möchte Tidili den Markt weiterentwickeln. Eine Idee: eine Gastronomie-Zone vor der Markthalle.

Seit 2015 steht Marvin Tidili regelmäßig mit seinem Fischstand auf den Buerschen Wochenmarkt. „Finanziell ist der Markt mein Flagschiff“, erklärt er. Den Großteil des Umsatzes seines Unternehmens, das er gemeinsam mit seinem Vater betreibt,  erziele er hier. Anders als andere Fischhändler setzte er auf ein breites Sortiment. „Das klassische Fischbrötchen gibt es bei uns auch“, sagt er. „Doch wir bieten rund 70 verschiedene Fischsorten an – das ist schon besonders.“

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Sprecher will den Wochenmarkt weiterentwickeln

Seit rund einem Monat ist er Marktsprecher. „Ich habe mich nicht um die Aufgabe gerissen.“ Als der Posten neu besetzt werden sollte, sei er gefragt worden. „Und ich habe zugesagt.“ Nun fungiert er als Bindeglied zwischen den Händlern und dem Marktbetreiber Gelsendienste. „Bei Sorgen und Nöten bin ich Ansprechpartner.“ Unter anderem störe die Beschicker, dass der Markt an Feiertagen auf einen anderen Tag verlegt werde. „Das wollen sie eigentlich nicht“, berichtet Marvin Tidili. „Außerdem sehe ich es als meine Aufgabe, den Markt weiterzuentwickeln.“

Der Markt werde gut angenommen. „Die meisten meiner Kollegen sind mit ihren Umsätzen zufrieden“, berichtet er. „Für mich ging es steil bergauf, seitdem ich in Buer verkaufe.“ Während der Pandemie sei sein Umsatz sogar in die Höhe geschossen. „Mittlerweile bewegen wir uns wieder auf dem Niveau vor Corona.“

Preiserhöhungen würden Kunden nicht abschrecken

Selbst Preiserhöhungen aufgrund der Inflation und zusätzlicher Ausgaben wie einer Verpackungssteuer würden seine Kunden nicht abschrecken. „Natürlich musste ich die Preise erhöhen und habe einige Produkte, die preislich durch die Decke gegangen sind, aus dem Sortiment genommen.“ Seine Kundschaft verzeihe ihm das jedoch. „Sie kaufen weiterhin das Rotbarsch-Filet – auch wenn es plötzlich drei Euro teurer ist.“

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Trotzdem möchte er den Markt weiterentwickeln. Der erste Schritt: eine Gastronomie-Zone vor der Markthalle. „Damit erfinden wir das Rad nicht neu: Als die Markthalle noch belebt war, gab es dort Restaurants und Cafés“, sagt er. „Jetzt steht die Halle leer und die Fläche davor ist ungenutzt – die wollen wir bespielen.“ Auf dem Wochenmarkt selbst sei es verboten, Alkohol auszuschenken. „Doch die Parkplätze vor der Halle können als Sondernutzungsfläche deklariert werden, auf der wir Bier und Wein ausschenken können.“ Die Anträge seien bereits durch, das Projekt sei genehmigt – am 10. Juni soll es losgehen.

Verschiedene Speisen und Getränke an den Samstagen

„An den Samstagen wollen wir verschiedene Speisen und Getränke anbieten“, berichtet Marvin Tidili. „Wir werden eine Bar und einen Pavillon aufbauen, wo die Leute sitzen können.“ Gulasch aus der Gulaschkanone soll es ebenso geben wie Bier, Bratwurst und spanische Feinkost. Auch Hummer, Austern und Champagner will er den Besuchern servieren. „Die Leute sollen auf dem Markt verweilen, darum geht es uns“, erzählt er. „Davon profitiert die gesamte Innenstadt.“

Die Markthändler müssten für sich selber sorgen. „Uns hilft keiner“, berichtet er. „Wir bräuchten Unterstützung aus der Politik – ein paar Fördergelder wären ebenfalls nicht schlecht.“ Bänke, Bepflanzung und ein großes Hinweisschild schweben ihm vor. Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) habe zugesagt, sich des Themas anzunehmen. „Wochenmärkte sind ein Kulturgut – dafür lohnt es sich zu kämpfen“, sagt Marvin Tidili.

André Przybyl