Zum Jahrestag: Veranstaltungsreihe zum Thema Antisemitismus
Zum zweiten Jahrestag der antisemitischen Ausschreitungen vor der Synagoge in Gelsenkirchen findet eine Veranstaltungsreihe zum Thema Antisemitismus statt.
Vor zwei Jahren, am 12. Mai 2021, marschierten rund 180 Personen vor der Synagoge in Gelsenkirchen auf und skandierten antisemitische Parolen. Anlässlich des Jahrestags haben die „Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen“ in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und dem Projekt „Demokratie.Bewegen“ der Stadt mehrere Veranstaltungen organisiert, die sich mit Antisemitismus und Judenhass befassen.
Mit einer Podiumsdiskussion, einem Workshop und einem Fachvortrag sollen Bewusstsein und Kompetenzen im Umgang mit Antisemitismus gestärkt werden, um damit auch der aktuellen Entwicklungen einer immer größer werdenden Bedrohung für Juden und Jüdinnen entgegenzuwirken. „Wir wollen zum einen die Vorfälle im Mai 2021 noch einmal in den Fokus nehmen aber auch daran erinnern, dass Antisemitismus eine alltägliche Bedrohung für Betroffene darstellt“, erläutert Fabian Schulz von der Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen.
Podiumsdiskussion in Gelsenkirchener Synagoge
Mit einer Podiumsdiskussion am heutigen Donnerstag um 18 Uhr in der Gelsenkirchener Synagoge startet die Veranstaltungsreihe. Nach einem kurzen Input zu den Geschehnissen am 12. Mai 2021 und einem Grußwort von Oberbürgermeisterin Karin Welge werden unter anderem der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein, der Jurist und Autor Ronen Steinke und Peter Both, der leitende Polizeidirektor in Gelsenkirchen, mit Jugendlichen der Jugendgruppe der jüdischen Gemeinde „Chesed“ darüber sprechen, wie sich junge Jüdinnen und Juden heute in Gelsenkirchen fühlen und was sie sich von der Gesellschaft und den politisch Verantwortlichen wünschen. „Ich bin froh, dass Dr. Felix Klein zu diesem Anlass nach Gelsenkirchen kommt und damit auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität in die Gemeinde sendet“, Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen.
Am 16. Mai um 19 Uhr stellt sich dann die „Recherche und Informationsstelle Antisemitismus NRW“, kurz RIAS_NRW, im Kulturzentrum „Hier ist nicht da“ an der Bochumer Straße 138 vor und erläutert die verschiedenen Formen des Antisemitismus und zeigt mögliche Handlungsstrategien dagegen auf. Als letztes wird Professor Heiko Beyer am 24. Mai in der Synagoge in einem Fachvortrag über die Rolle des Antisemitismus in der Ideologie des radikalen Islamismus referieren.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Für die Podiumsdiskussion am 11. Mai wird um eine Anmeldung per E-Mail an demokratie.bewegen@gelsenkirchen.de gebeten.