Bogestra: Pandemie sorgt für Umsatzeinbußen

Wurden im vergangenen Jahr angeschafft: Fahrzeuge der Bogestra-E-Bus-Flotte. Foto: Bogestra

Bogestra: Pandemie sorgt für Umsatzeinbußen

Die Corona-Pandemie sorgt für Einbußen bei der Bogestra: Um 21,1 Prozent ist der Umsatz in 2020 zurückgegangen.

Deutliche Auswirkungen bei Fahrgastzahlen und Einnahmen hatte die Corona-Pandemie im vergangenen Geschäftsjahr bei der Bogestra, meldet das Unternehmen. So verzeichnete der Mobilitätsanbieter für das Jahr 2020 eine Fahrgastzahl von 111,7 Millionen. Das sind 21,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf der Einnahmeseite war bei den Umsatzerlösen ein Rückgang von 17,1 Prozent auf 114,35 Millionen Euro festzustellen.

Rund 18 Millionen Euro von Bund und Land

Aufgrund der großen finanziellen Einbußen der Verkehrsbranche infolge der Pandemie wurde ein ÖPNV-Rettungspaket für das Jahr 2020 von Bund und Land auf den Weg gebracht. Aus diesem Rettungspaket hat die Bogestra Mittel in Höhe von rund 18 Millionen Euro erhalten. Die Kompensation decke aber nicht alle Ertragsausfälle ab, da das Verkehrsunternehmen und seine Anteilseigner für das Jahr 2020 ebenso wie mit steigenden Fahrgastzahlen, auch mit steigenden Einnahmen rechneten. Diese Erwartung ergab sich aus den Verbesserungen und Leistungsausweitungen, die mit den im Dezember 2019 gestarteten „Netz 2020“ verbunden waren. Somit werden daneben rund 11,1 Millionen Euro anteilig durch die Stadt Bochum und die Stadt Gelsenkirchen sowie die weiteren Städte und Kreise ausgeglichen, in denen die Bogestra Verkehrsdienstleistungen erbringt.

Werbung
Die unglaubliche Reise des FC Schalke 04 Vom bitteren Abstieg bis zur meisterlichen Rückkehr in die Erste Liga – die Geschichte der Saison 2021/22

Das Fahrtenangebot wurde auch während der Pandemie nahezu vollständig aufrechterhalten. Über längere Zeit war lediglich die NachtExpress-Linien (Freizeitverkehre am Wochenende) nicht unterwegs. Die Einsatzwagen im Schülerverkehr wurden nur bedarfsgerecht ausgesetzt, wenn in Städten und Kreisen Unterricht in Distanzform abgehalten wurde. Im vergangenen Jahr haben sich die insbesondere in Bochum sowie auf den Gelsenkirchener Straßenbahnlinien vorgenommenen Kapazitätsausweitungen positiv auf das den Fahrgästen zur Verfügung stehende Platzangebot ausgewirkt.

Investitionen von 56,7 Millionen Euro

Die positive Entwicklung, die sich mit Einführung des „Netz 2020“ feststellen ließ, endete pandemiebedingt nach zwei Monaten. Die weitere Verbesserung des nachhaltige Mobilitätsangebots durch die Bogestra und ihre Partner setzte sich aber ungeachtet fort. So wurde unter anderem noch im Frühjahr in Gelsenkirchen die neue Buslinie 392 eingeführt. In Bochum und Gelsenkirchen wurde im Sommer der erste E-Bus des Unternehmens vorgestellt. Im Oktober wurde der Betrieb von zwei E-Bus-Linien (Linie 354 in Bochum, Linie 380 in Gelsenkirchen) gestartet.

Neben verschiedenen Erneuerungen bei der Gleisinfrastruktur und bei der technischen Infrastruktur wurde auch weiter in die Erweiterung und Modernisierung der Straßenbahn- und Busflotte investiert. Zu der erstmaligen Beschaffung von 20 E-Solobussen, kam die von weiteren 24 Niederflur-Gelenkbussen des Typs Solaris Urbino 18. Die letzten vier Variobahnen aus der Gesamtbeschaffung von 42 Variobahnen wurden im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Mit Bruttoinvestitionen im Jahr 2020 von 56,7 Millionen Euro wurden innerhalb der letzten zehn Jahre nahezu 493 Millionen Euro brutto in die Zukunft des Unternehmens investiert.

Werbung

Unterstützung weiterhin geboten

Aufgrund der anhaltenden Mindereinnahmen ist eine Unterstützung von Bund und Land im Jahr 2021 weiter geboten, erklärt das Unternehmen. Ein ÖPNV-Rettungsschirm für dieses Jahr wurde inzwischen auf den Weg gebracht. Die Kabinettbefassung über die Bundesbeteiligung fand am 12. Mai statt, damit der Gesetzentwurf noch vor der parlamentarischen Sommerpause eingebracht und von Bundestag und Bundesrat beraten werden kann. Währenddessen hat, um die Straßenbahnflotte noch einmal zu erweitern, die Herstellung von acht neuen Variobahnen begonnen. Daneben beginnt Zug um Zug die Modernisierung der U35-Triebwagen (B-Wagen) von Ende 1980er/Anfang 1990er-Jahre. Um das ohne Qualitätseinbußen zu ermöglichen, wurden sechs neue Stadtbahnwagen vom Typ Tango beschafft. Insgesamt will das Unternehmen unter anderem die Investitionstätigkeit in verschiedenen Bereichen sowie die Digitalisierung fortgesetzt.