Buer: Was wird aus der Werbegemeinschaft?
Buer: Was wird aus der Werbegemeinschaft?
Was wird aus der Buerschen Werbegemeinschaft und Veranstaltungen wie Buer Live und Weihnachtsmarkt? Diese Frage beschäftigte jetzt auch den Wirtschaftsausschuss der Stadt Gelsenkirchen. Diese Szenarien sind möglich.
Am Dienstag tagte der Wirtschaftsausschuss der Stadt Gelsenkirchen. Per Eilantrag der CDU-Fraktion wurde die Situation der Werbegemeinschaft (WG) Buer auf die Tagesordnung gesetzt. Anfang dieses Jahres hatte der Vorsitzende der WG, Udo „Ole“ Siemienski, angekündigt, von seinem Posten zum 30. Juni zurückzutreten. Mit ihm hört auch der zweite Vorsitzende, Andreas Groß, auf. Am vergangenen Dienstag traf sich die WG zu einer außerordentlichen Sitzung, um einen neuen Vorstand zu wählen. Es waren jedoch nicht genügend Mitglieder erschienen. Daraufhin sagte die WG alle von ihr veranstalteten Feste ab – also Buer Live, Cityfest und Weihnachtsmarkt.
Werbegemeinschaft trifft sich erneut am 24. Mai
„Die Werbegemeinschaft wird sich am 24. Mai erneut treffen“, kündigte Markus Richter, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen Westfalen-West, im Wirtschaftsausschuss an. Was an diesem Datum geschehe, sei zum jetzigen Zeitpunkt jedoch „Kaffeesatz-Lesen“. „Sollten sich Kandidaten für den Vorstand finden, bin ich sicher, dass diese auch gewählt werden“, führte Richter weiter aus. In diesem Fall würde die WG wie gehabt fortbestehen.
Sollte es jedoch keinen neuen Vorstand geben, droht die Auflösung der WG. „Dafür ist eine Dreiviertel-Mehrheit der Mitglieder nötig, die bei der Sitzung anwesend sind“, erklärte Richter. Sollte gegen eine Auflösung gestimmt werden, würde ein Notvorstand eingesetzt. „Ich glaube allerdings nicht, dass dieser aus dem Nichts heraus eine Veranstaltung auf die Beine stellen könnte.“
Stadt versucht Veranstaltungen zu retten
Der Umstand, dass zurzeit Buer Live, Cityfest und Weihnachtsmarkt vor dem Aus stehen, treibt auch die Stadt um. „Wenn die Veranstaltungen nicht stattfinden, ist auch die Rechtsgrundlage für die verkaufsoffenen Sonntage erloschen“, sagte Simon Nowack, Chef der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung. Die Stadt würde bereits Alternativen prüfen, damit die Feste doch noch stattfinden könnten. „Eventuell über externe Dienstleister“, berichtet Nowack.
Auch mit dem scheidenden WG-Vorstand sowie der Buer Management GmbH würden bereits Gespräche laufen. Ferner soll das Buersche Citymanagement im Herbst neu ausgeschrieben werden. Nowack zeigte sich optimistisch, dass eine Lösung gefunden werde.
Rücktritt aus persönlichen Gründen
An der finanziellen Lage der WG würden die Veranstaltungen nicht scheitern. „Die Werbegemeinschaft Buer ist gut aufgestellt“, erklärte Markus Richter. Vielmehr spielten allein persönliche Gründe eine Rolle, dass Udo „Ole“ Siemienski den WG-Vorsitz abgebe. „Insbesondere ein Vorfall beim vergangenen Weihnachtsmarkt hat ihn dazu bewogen“, erklärte Simon Nowack. Seinerzeit wurde ein Buerscher Einzelhändler handgreiflich, weil es ihm nicht gefiel, dass ein Stand vor seinem Geschäft platziert wurde.
Mit ihren Problemen ist die Buersche WG nicht allein. „Alle Webegemeinschaften in der Region haben Probleme einen Vorstand zu finden“, berichtete Markus Richter. „Wenig Lob, häufig Schelte und als ‚Bonus‘ auch noch Haftungsrisiken – all das macht ein solches Ehrenamt nicht gerade attraktiv.“ Es gebe jedoch auch große Unterschiede. „In Bottrop zum Beispiel veranstaltet das Kulturamt der Stadt die Feste“, berichtet Richter. „Die Einzelhändler tragen dort kein Risiko.“ Vielleicht wäre das auch eine Option für Buer.