Buersches „Corona-Baby“ kann weiterleben
Buersches „Corona-Baby“ kann weiterleben
Ein Buersches „Corona-Baby“ kann weiterleben: Der „Kulturbiergarten“ am Michaelshaus findet auch 2023 statt. Und eine weitere Veranstaltung soll in Buer seine Premiere feiern.
Aus der Not hat der Förderverein „Rock am Dom“ eine Tugend gemacht: Als 2020 die Pandemie das Musikfestival auf der Buerschen Domplatte unmöglich macht, hebt der Verein den „Kulturbiergarten“ am Michaelshaus als Alternative aus der Wiege. Doch das „Corona-Baby“, wie Andreas Szepan vom Förderverein die Veranstaltung nennt, wird zum Teil mit Corona-Hilfen für die Kultur von Bund und Land finanziert – und die sind in diesem Jahr ausgelaufen. Nun schließt die Stadt die Finanzierungslücke und stellt im kommenden Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Und ein Betrag in gleicher Höhe fließt in eine neue Veranstaltung: ein Open-Air-Kino auf dem Dach des Kunstmuseums.
„Der ‚Kulturbiergarten‘ hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt, der Besucher aus ganz Gelsenkirchen und über die Stadtgrenzen hinaus anzieht“, erklärt Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD). „Etwas so Gutes darf man nicht sterben lassen – da muss die Stadt einspringen“, ergänzt Bernd Rudde, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Nord. Mit Unterstützung der CDU bringen Grüne und SPD einen Antrag in den Haushalt ein, um die Veranstaltung zu retten. Mit Erfolg: „Die 15.000 Euro schließen die Lücke, die der Wegfall der Corona-Hilfen hinterlassen hat“, sagt Andreas Szepan. „Aber wir sind weiterhin auf unsere Sponsoren und die Einnahmen aus dem Ticketverkauf angewiesen.“
„Kulturbiergarten“ soll im Juli beginnen
Die Planungen für den vierten „Kulturbiergarten“ stehen noch ganz am Anfang. „Wir wollen die Wiese am Michaelshaus dreieinhalb Wochen lang von Ende Juli bis Mitte oder Ende August bespielen“, berichtet Szepan. „Im Anschluss könnte dann ‚Rock am Dom‘ stattfinden.“ Das Programm soll eine Mischung aus bewährten Angeboten werden, ergänzt durch „Experimente“. „Lokale Bands aus Buer, das Kneipen-Quiz und Comedy sind sicherlich wieder dabei.“ Während es innerhalb der Woche eher ruhig zugehen soll, wären die Freitage und Samstage für Konzerte reserviert. „An diesen Tagen bekommen wir leichter eine Beschallungserlaubnis.“ Ob der „Kulturbiergarten“ täglich oder nur an bestimmten Tagen bespielt werde, kann Szepan noch nicht sagen. Für Essen und Getränke sollen Gastronomen aus Buer sorgen, die bereits ihre Bereitschaft bekundet hätten.
Doch die „Koalition“ aus SPD, CDU und Grünen will noch eine weitere Veranstaltung in Buer etablieren: ein Open-Air-Kino, für das die Stadt ebenfalls 15.000 Euro bereitstellt. Auf dem Dach des Kunstmuseums sollen die Filme über die Leinwand flimmern. Dort oben befände sich eine Fläche, ähnlich dem Amphitheater vor dem Ausstellungshaus, die kaum jemand kenne. „Ich bin beim diesjährigen Künstler-Empfang der Goldstücke erstmals dort gewesen“, sagt Ralf Kolecki, Leiter des Kinos Schauburg. Gemeinsam mit dem Kunstmuseum will er das Filme-Gucken unter freiem Himmel im kommenden Sommer realisieren.
Open-Air-Kino als eine art Silent-Disco
„15.000 Euro sind die Untergrenze, mit der man solch eine Veranstaltung auf die Beine stellen kann“, erklärt Kolecki. Das bedeute jedoch nicht, dass nicht auch Kassenschlager in Buer zu sehen sein würden. Auch hier müssen noch Details geklärt werden. „Wir hatten die Idee, das Open-Air-Kino als eine Art Silent-Disco aufzuziehen“, berichtet Kolecki. „Die Zuschauer würden den Film mit Kopfhörern verfolgen – so würden die Anwohner nicht gestört.“ Der genaue Termin steht ebenfalls noch nicht fest. „Der Hochsommer ist ideal“, sagt Ralf Kolecki. „Doch wir sollten es vermeiden, dass ‚Kulturbiergarten‘ und Open-Air-Kino zeitgleich stattfinden.“