Corona-Notbremse: Gelsenkirchen setzt auf Tests
Corona-Notbremse: Gelsenkirchen setzt auf Tests
Gelsenkirchen nutzt die Spielräume in der neuen Corona-Schutzverordnung. Die Stadt wrhofft sich von den darin vorgeschriebenen Schnelltests eine bessere Kontrolle des Infektionsgeschehens.
Die Stadt Gelsenkirchen nutzt die Spielräume in der neuen Corona-Schutzverordnung, die das Land NRW darin einräumt. Sie erhofft sich von den darin vorgeschriebenen Schnelltests eine bessere Kontrolle des Infektionsgeschehens in der Pandemie. Auch ab Montag, 29. März 2021, sollen alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener weiterhin einkaufen oder Einrichtungen wie Museen und Bibliotheken nutzen können, wenn sie einen negativen und tagesaktuellen zertifizierten Schnelltest vorlegen können. Ein sogenannter Selbsttest ist hierfür nicht ausreichend.
Infektionen resultieren aus privatem Umfeld
„Das Testen ist für uns der entscheidende Schlüssel“, betonte Oberbürgermeisterin Karin Welge bei einer Pressekonferenz am heutigen Sonntag (28. März 2021). Die Stadt wird heute eine Allgemeinverfügung veröffentlichen, die am 29. März 2021 in Kraft tritt.„Mehr Tests bedeuten am Ende mehr Sicherheit und Normalität für die Bürgerinnen und Bürger, die bei einem negativen Test mit einem guten Gefühl für diesen Tag einkaufen gehen können und wissen, dass sie auch ihre Mitmenschen nicht gefährden.“ Daher habe sich die Stadt „nach intensivem Abwägen“ für diesen Weg entschieden. Welge ist überzeugt: „Zusätzliche Testungen werden auch bisher unentdeckte Corona-Fälle erfassen. Das unterbricht in diesen Fällen den Kreislauf der Ansteckungen, da wir reagieren können.“ Zwar sei davon auszugehen, dass sich die Inzidenz-Werte dadurch zunächst erhöhen, so Welge. Das Risiko der Ansteckung durch unentdeckte positive Fälle werde aber deutlich reduziert. Außerdem würden noch höhere Inzidenz-Werte zu einem späteren Zeitpunkt hierdurch hoffentlich vermieden.
Das Infektionsgeschehen in Gelsenkirchen resultiert nach Stadtangaben derzeit vor allem aus Anstecklungen im privaten Umfeld. Deshalb hofft die Stadt, durch das Ausweiten der Tests auch mehr positive Fälle zu entdecken. Und damit sei es möglich, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. „Das ist für uns der bessere Weg als die Maßnahme, alle Geschäfte und anderen Einrichtungen wieder komplett zu schließen“, sagte Welge. Die Oberbürgermeisterin appellierte am Sonntag außerdem an die Unternehmen vor allem im Einzelhandel auch selbst ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu testen. „Wir werden diese Strategie nur erfolgreich umsetzen können, wenn wir alle gemeinsam die Verantwortung übernehmen“, sagte sie,
Rund 80 Testzentren in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen verfügt laut Stadt zurzeit über rund 80 Testzentren, so dass es ein ausreichendes Angebot gebe, um die Teststrategie umzusetzen. Sie bescheinigen über ein einheitliches Formular, das den Vorgaben des Landes NRW entspricht, das Testergebnis.. „Nur wer dieses Formular vorzeigen kann, bekommt Zutritt zu den Geschäften“, erläuterte Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff. Wolterhoff. „Dieses gesamte Verfahren, das die Landesregierung erst am Freitagmittag bekannt gemacht hat, stellt nicht nur die betroffenen Unternehmen, sondern auch die Testzentren ab Montag vor neue Herausforderungen.“ Er rechne damit, „dass es in den kommenden Tagen an der einen oder anderen Stelle nicht ganz rund laufen wird und bitte um Verständnis“.
Der Leiter des Krisenstabs betont, dass in Gelsenkirchen kein Unternehmen das Angebot nutzen müsse, die Stadt sich aber bewusst zur Anwendung der Lockerung entschieden habe. Der Einzelhandel sei nicht gezwungen, zu öffnen. „Die Alternative wäre der Rückfall in die Zeit vor dem 8. März gewesen. Aber das wollen wir nicht, wir setzen lieber auf umfangreiches Testen“, sagte Wolterhoff. Sowohl die Unternehmen als auch die knapp 80 Testzentren in Gelsenkirchen wurden bereits am gestrigen Samstag (27. März) vom Gesundheitsamt bzw. der Wirtschaftsförderung über das Verfahren informiert, um ihnen eine entsprechende Planungsmöglichkeit zu geben. „Die ersten Reaktionen der angesprochenen Vertreter des Einzelhandels auf die schnelle Reaktion der Stadt waren durchweg positiv“, berichtete Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt.
Auf den Internetseiten der Stadt Gelsenkirchen sind sämtliche Anbieter von Schnelltests abrufbar. Die Liste wird nach Stadtangaben ständig aktualisiert.