Gedenken am 9. November – Schweigezug und Kundgebung
Die Demokratische Initiative ruft alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf, mit ihrer Teilnahme an Schweigezug und Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome in der sogenannten Reichskristallnacht Stellung zu beziehen.
Seit 1964 erinnern die Menschen in Gelsenkirchen jedes Jahr am 9. November an die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung in der NS-Zeit. Die Demokratische Initiative ruft auch in diesem Jahr alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf, mit ihrer Teilnahme an Schweigezug und Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome in der sogenannten Reichskristallnacht Stellung zu beziehen. Treffpunkt ist um 18.15 Uhr am Schloss Horst (Vorburg). Um 18.30 Uhr beginnt der Schweigezug zum Mahnmal für die jüdischen Zwangsarbeiterinnen auf dem Friedhof Horst-Süd, wo Judith Neuwald-Tasbach, von der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen um 19 Uhr die Teilnehmenden zur Kundgebung begrüßt.
Danach folgt das Kaddisch (Gebet der Trauernden; die männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.) Anschließend spricht Thomas Kutschaty, Landesvorsitzender des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Nordrhein-Westfalen. Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und Schirmherrin der Demokratischen Initiative schließt sich mit einer Gedenkrede an.
Die Veranstaltung wird traditionell mit dem Moorsoldatenlied beendet werden.
Die Demokratische Initiative sieht in diesen Wochen einen traurigeren Anlass denn je für das Gedenken. Die mörderischen Angriffe der Terrororganisation Hamas am hohen jüdischen Feiertag Simchat Tora (7. Oktober) in Israel forderten weit über 1.000 Todesopfer. Eine antisemitische Gewalttat von diesem Ausmaß gab es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr. „Mit Entsetzen müssen wir feststellen, dass es Menschen in Deutschland gibt, die sich nicht eindeutig von diesen furchtbaren Verbrechen distanzieren wollen oder die sich sogar mit den Tätern solidarisieren. Antisemitischer Hass spaltet unsere Gesellschaft und gefährdet unsere Demokratie“, heißt es in dem Aufruf der Demokratischen Initiative.
In das diesjährige Gedenken schließt die Demokratische Initiative auch die Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion ein, die im Zweiten Weltkrieg nach Gelsenkirchen verschleppt und um ihr Leben gebracht wurden. Viele von ihnen fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Horst-Süd.
Die Demokratische Initiative ruft alle Bürgerinnen, Bürger und Gäste Gelsenkirchens auf, zahlreich an Schweigezug und Kundgebung teilzunehmen. Sie fordert dazu auf, jeder Form von Extremismus, Menschenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten.