Gelsenkirchen: Focus-Schule setzt sich gegen Diskriminierung ein

Die Focus-Schule in Gelsenkirchen will sich gegen Diskriminierung einsetzen. Sie wurde in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ aufgenommen.
Die Focus-Schule in Gelsenkirchen will sich gegen Diskriminierung einsetzen. Sie wurde in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ aufgenommen.

Bayram Dogan (r.) ist nicht nur Pate, er brachte auch Geschenke zur Aufnahmefeier mit, die er an Faisal Al Ali (Schüler und Moderator der Veranstaltung) und Schulleiterin Jessica Burhenn übergab. Foto: LWL/Hoffmann

Die Focus-Schule in Gelsenkirchen wurde am Freitag in das bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Als Teil des Netzwerks verpflichtet sich die Förderschule des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Förderschwerpunkt Sehen, aktiv gegen Diskriminierung einzutreten.

„Es ist von besonderer Bedeutung, Zivilcourage zu entwickeln und ein Schulklima zu schaffen, in dem Anderssein als Normalfall akzeptiert wird. Die Schülerinnen und Schüler unterstreichen damit ihr Engagement für eine offene und vielfältige Gesellschaft“, erklärt Otto Reiners, LWL-Referatsleiter für Schule und Jugendhilfe-Einrichtungen. „Ich freue mich, dass sich die Schülerinnen und Schüler der Focus-Schule mit diesem Projekt für eine tolerante Schulgemeinschaft einsetzen.“

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Focus-Schule wird 1964 gegründet

An der 1964 gegründeten Focus-Schule in Gelsenkirchen werden laut LWL zurzeit 56 Schülerinnen und Schüler in den Klassen eins bis zehn unterrichtet, die eine Blindheit oder eine Sehbehinderung haben. Das Lehrpersonal der Focus-Schule unterrichtet und unterstützt darüber hinaus 110 blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler im Gemeinsamen Lernen an allgemeinen Schulen im Förderschwerpunkt Sehen. 97 Kinder mit einer Sehschädigung im Alter von null bis drei Jahren befinden sich an der Schule derzeit in der Frühförderung und können visuelle Förderung oder Blinden-Techniken spielerisch erfahren.

Im September 2021 hat sich die Schule auf den Weg gemacht, um eine Courage-Schule zu werden. „Ob wir Teil des Projekts werden, haben die Schülerinnen und Schüler letztendlich in einer geheimen Wahl selbst entschieden“, berichtet Schulleiterin Jessica Burhenn, Schulleiterin der Focus-Schule. „Die Schülerinnen und Schüler haben einstimmig entschlossen an dem Programm teilzunehmen und sich somit dauerhaft und nachhaltig gegen Rassismus, Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung jeglicher Art einzusetzen.“

Keine Auszeichnung, sondern eine Zielvereinbarung

Schule ohne Rassismus ist keine Auszeichnung, sondern vielmehr eine Zielvereinbarung, sich jeden Tag aufs Neue für Respekt und Toleranz einzusetzen. Dieses Ziel will die Focus-Schule durch verschiedene Projekte, Aktionen und Veranstaltungen erreichen. So gibt es beispielsweise seit Januar 2022 ein Parlament, wodurch die Schülerinnen und Schüler den Schulalltag aktiv mitgestalten können. Zudem werden im Unterricht themenspezifische Inhalte, wie beispielsweise Kinderrechte, Diversität oder Cybermobbing, altersgerecht eingebunden. Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler bei diesem Vorhaben von Bayram Dogan, Blindenfußball-Abteilungsleiter des FC Schalke, den die Schule als Paten gewonnen hat.

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