Gelsenkirchen: Begrünte Fassade soll Stadtklima verbessern

Eine Hausfassade an der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen wurde begrünt. Das Projekt soll das Stadtklima verbessern.
Eine Hausfassade an der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen wurde begrünt. Das Projekt soll das Stadtklima verbessern.

Die begrünte Fassade an der Kurt-Schumacher-Straße. Foto: Kirsten Neumann/EGLV

Wo vorher eine kahle Hauswand war, schmückt nun ein grüner Teppich mit rund 2.400 einzelnen Pflanzen die Fassade des Wohnhauses an der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen. Das Grün ist aber nicht nur ein ästhetischer Blickfang, es hat auch einen ganz konkreten Nutzen für das Mikroklima vor Ort: Die rund 90 Quadratmeter große vertikale Vegetation sorgt über die Verdunstung ihrer Blätter für eine Kühlung der Umgebung und bindet Feinstaub.

„Zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit gehört die Entwicklung städtischer Quartiere mit Blick auf die Anforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung“, sagt Gelsenkirchens Stadtbaurat Christoph Heidenreich. „Maßnahmen wie diese sind ein kleiner, aber wichtiger Baustein, um die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt zu sichern.“ 

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Städte im Ruhrgebiet klimarobust umzbauen 

Deshalb engagiert sich die Stadt Gelsenkirchen in der Zukunftsinitiative Klima.Werk. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Städte im Ruhrgebiet klimarobust umzubauen – nach dem städtebaulichen Konzept der Schwammstadt. „Mit Dach- und Fassadenbegrünungen, Abkopplung von der Kanalisation oder Flächenentsiegelung müssen wir dafür sorgen, dass Regenwasser lokal aufgenommen und gespeichert wird, um vor Ort positiv fürs Mikroklima zu wirken“, erklärt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband. „Je mehr Speicherkapazitäten und Ablaufflächen es für Niederschlag gibt, desto geringer ist auch das Gefährdungspotenzial von Starkregen. Je mehr Grün und damit Verdunstungsflächen es gibt, desto besser funktionieren Kühlung und Frischluftzufuhr.“

Die Fassade der Immobilie ist nun auf einer Fläche von rund 90 Quadratmetern begrünt. Gitter sollen Kletterpflanzen ermöglichen, aus der Begrünung herauszuwachsen. Gepflanzt wurden Stauden, Kleingehölze, Gräser, Kräuter oder Kletterpflanzen. Zur Bewässerung der Pflanzen wird aufgefangenes Regenwasser genutzt, so dass der Abfluss in die Kanalisation verringert wird. Land und Emschergenossenschaft haben das Projekt mit rund 116.000 Euro gefördert, die Stiftung Schalker Markt hat es angestoßen.