Gelsenkirchen: Krankenhaus richtet „Horrorzimmer“ ein

Gelsenkirchen: Krankenhaus richtet „Horrorzimmer“ ein

Das Elisabeth-Krankenhaus in Gelsenkirchen hat ein „Horrorzimmer“ eingerichtet. Dafür ist der neue Raum gedacht.
Das Elisabeth-Krankenhaus in Gelsenkirchen hat ein „Horrorzimmer“ eingerichtet. Dafür ist der neue Raum gedacht.

Eine Simulation im „Room of Horrors“. Foto: St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH

 

Ein Patientenzimmer des Elisabeth-Krankenhauses in Erle (EKE) ist im Juni in einen sogenannten „Room of Horrors“ – ein „Horrorzimmer“ – umgewandelt worden. Seither wird der Raum dazu eingesetzt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Simulationen und knifflige Aufgabenstellungen für das Thema Patientensicherheit zu sensibilisieren.

Für die Auszubildenden des Elisabeth-Krankenhauses ist der sogenannte „Room of Horrors“ nun dauerhaft geöffnet. Stundenweise können dort Simulationen durchgeführt werden. „Dabei finden die angehenden Pflegefachkräfte ein für diesen Anlass eingerichtetes Patientenzimmer vor – bestückt mit kleinen Tücken, großen Kniffen und hochgefährlichen Fehlern“, meldet das Krankenhaus. „Diese bestehen zum Beispiel aus einer unsicheren räumlichen Umgebung, der inadäquaten Verwendung von Material, Verwechslungen, falschen oder fehlenden medizinischen Maßnahmen, nicht korrekt ausgeführten Handlungen oder nicht eingehaltenen Hygieneregeln.“ Das kann eine Tasse Tee auf dem Beistelltisch sein, obwohl der Patient vor einer Untersuchung nüchtern bleiben soll, aber auch ein festzustellender Mangel der angegebenen TVT-Prophylaxe (Tiefe Venenthrombose) oder sogar ein falsches Medikament. Die Auszubildenden betreten in kleinen Gruppen den Raum und versuchen gemeinsam alle Fehler aufzudecken.

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Wissen in einem geschützten Raum trainieren

„Ein adäquates Situationsbewusstsein entsteht durch die Wahrnehmung von Objekten in der Umgebung, das Verstehen ihrer Bedeutung und die treffsichere Voraussage der Entwicklung der Objekte und der Umgebung“, erklärt Ausbildungskoordinatorin Karin Schroeder, die das Schweizer Konzept im EKE mit initiierte. „Durch das Simulieren von Situationen aus dem stationären Alltag wird das erworbene Wissen praktisch in einem geschützten Raum angewandt und trainiert.“

Das Elisabeth-Krankenhaus umfasst die Kliniken Psychiatrie und Psychotherapie sowie Akutgeriatrie und Frührehabilitation. Für beide Bereiche wurden Fallbeispiele erstellt. Dafür wurde auch eine spezielle geriatrische Pflegepuppe angeschafft. „Zu einem geschulten Situationsbewusstsein gehört es auch, die unterschiedlichen Rollen des multiprofessionellen Teams zu kennen und sich gegenseitig zu unterstützen“, berichtet Herma Osthaus. Die Pflegedirektorin der Klinik in Gelsenkirchen ist zufrieden mit dem Ergebnis der Simulationen: „Alle bei uns eingesetzten Auszubildenden, unabhängig vom Ausbildungsstand, profitieren von dem Erkenntnisgewinn des interaktiven Lernens und schulen ihr Situationsbewusstsein.“