Höwedes, Schalke und die Stille von Saloniki

[vc_row][vc_column][us_image image=“1452″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Benedikt Höwedes (hier im Hinspiel auf Schalke) über das Geisterspiel in Saloniki: Modus eines Trainingsspiels „droht“. -Foto: NBM[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Schalkes langjähriger Kapitän Benedikt Höwedes hat 2013 schon die Erfahrung eines „Geisterspiels“ ohne Fans gemacht – und gewann am Ende.

Das Derby als Geisterspiel: Wenn Schalke am Samstag in Dortmund zu Gast ist, sind die Rahmenbedingungen so ungewöhnlich wie noch nie. Blickt man auf die Geschichte des FC Schalke 04 zurück, so waren Geisterspiele bisher eine Seltenheit. Die letzte Partie dieser Art gab es für die Königsblauen am 27. August 2013 in der Champions- League-Qualifikation bei Paok Saloniki (Trainer: Huub Stevens). Damals als Schalker Abwehrchef und Kapitän dabei: Benedikt Höwedes.

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„Hatten Druck auf dem Kessel“

„Ich kann mich noch gut an dieses Spiel erinnern“, erzählt der 32-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Schalker Ausgangslage war alles andere als komfortabel. Eine Woche zuvor waren die Königsblauen im Hinspiel nicht über ein 1:1 gegen Saloniki hinausgekommen. Höwedes: „Wir hatten ordentlich Druck auf dem Kessel. Sportlich und finanziell war es für Schalke 04 sehr wichtig, sich für die Champions League zu qualifizieren.“

Wegen einer Uefa-Strafe für Saloniki war die Austragung des Rückspiels sehr speziell. Nur 410 Zuschauer waren zugelassen, das waren hauptsächlich die beiden Mannschaften plus ihrem Trainer- und Betreuerstab sowie Sicherheitspersonal und Vertreter der Uefa.

Ein kleiner Vorteil

„In der Rückschau war es ein kleiner Vorteil für uns, dass ohne Zuschauer gespielt werden musste. Saloniki war dafür bekannt, dass ihre Fans die Mannschaft immer gut unterstützen. Das fiel jetzt weg, und wir konnten unseren Stiefel runterspielen“, erinnert sich Höwedes.

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Einfach waren diese 90 Minuten aber für die Königsblauen nicht. „Wenn keine Stimmung im Stadion ist, besteht die Gefahr, dass du als Akteur auf dem Platz in den Modus eines Trainingsspiels verfällst, weil etwas ganz Elementares fehlt. Unserer Mannschaft ist es zum Glück gelungen, 90 Minuten die Konzentration hoch zu halten“, so Höwedes.

Kommunikation gewöhnungsbedürftig

Doch erst in der Schlussminute konnte sich Schalke ganz sicher sein, die Hürde Saloniki genommen zu haben. Denn kurz vor dem Abpfiff gelang Adam Szalai das erlösende 3:2. Zuvor hatten Höwedes und Co. noch Schwerstarbeit in der Abwehr zu verrichten, weil Jermaine Jones nach 64 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen hatte und Schalke damit die Partie in Unterzahl beenden musste.

Gewöhnungsbedürftig war für alle Spieler auch die Kommunikation auf und neben dem Platz. „Du hast jedes Wort gehört, was die Spieler untereinander sagten und was die Trainer reingerufen haben“, erinnert sich Höwedes an diese denkwürdige Partie, die in seinen 16 Jahren als Spieler für den FC Schalke 04 einen besonderen Platz einnimmt.

Auslandserfahrung gesammelt

Wenn der Weltmeister von 2014 am Samstag das Derby verfolgt, drückt er seinem Herzensklub natürlich die Daumen. Eine Prognose, was den Sieger betrifft, wagt er allerdings nicht. „50:50“, sagt Höwedes. Viel werde darauf ankommen, welche der beiden Mannschaften die lange Saisonunterbrechung besser genutzt habe, um sich körperlich und mental gut in Form zu bringen.

Er selbst hätte zwar gern seine Karriere auf Schalke beendet, doch mit der Ausleihe zu Juventus Turin und dem danach folgenden Wechsel zu Lokomotive Moskau hat der gebürtige Halterner nun auch wertvolle Auslandserfahrung gesammelt, die ihm nach seiner aktiven Karriere durchaus zugute kommen könnte.

Zurzeit in Deutschland

In Moskau gefällt es Höwedes, der wegen der Corona-Krise zurzeit in Deutschland lebt, gut. Und auch die sportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Mit Lokomotive Moskau spielte er in der vergangenen beiden Jahren in der Champions League und gewann mit dem Traditionsklub 2019 den russischen Pokal und Supercup.

Frank Leszinski

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