In Buer spielen wieder die Glocken
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Das Glockenspiel am Meese-Haus ist wieder in Betrieb
Ungewohnte, aber dennoch irgendwie vertraute Töne sind es, die jetzt in der Buerschen City zu hören sind. Wer neu in der Stadt ist, mag sich wundern, alteingesessene Bueranerinnen und Bueraner nicken verständig mit dem Kopf: Das Glockenspiel am Meese-Haus ist wieder in Betrieb.
Wie lange genau das Glockenspiel stumm war, weiß Petra Meese auch nicht. „Bestimmt an die zehn Jahre“, überlegt sie. Gemeinsam mit ihrem Ehemann hatte sie bis 1994 an der Hochstraße/Ecke Nienhofstraße ein Uhrmachergeschäft betrieben, heute befindet sich dort der Juwelier Christ.
Vermutlich in den 60er-Jahren, glaubt Petra Meese, hatte ihr mittlerweile verstorbener Ehemann das Glockenspiel an dem Haus anbringen lassen, viele Jahrzehnte hatte der Glockenklang zum Buerschen Stadtbild dazu gehört. „Dann wurde bei Umbauarbeiten versehentlich eine Leitung gekappt“, erinnert sich Petra Meese – das Glockenspiel verstummte.
Bis jetzt. Denn seit einigen Tagen läuten die Glocken wieder. Petra Meese hat das Traditionsunternehmen Eduard Korfhage und Söhne mit der Reparatur des Glockenspiels beauftragt: Das ist die Firma, die die Anlage auch gebaut hat. Bereits seit 1810 baut das Unternehmen Turmuhrenanlagen und Glockenspiele – Unternehmenssitz ist Buer, allerdings nicht die Großstadt im Ruhrgebiet, sondern das kleine Dorf Buer im Osnabrücker Land.
Der „Westminsterschlag“ zeigt die Uhrzeit an
Alle 15 Minuten sind die Glocken zu hören – in der Zeit zwischen 9.30 Uhr am Morgen und 18 Uhr zeigen sie die Zeit an, und zwar mit dem „Westminsterschlag“. Das ist die Melodie, die auch vom „Big Ben“ in London gespielt wird.
Um 12 und um 17 Uhr spielt das Glockenspiel zusätzlich noch ein Lied – und zwar jeden Tag ein anderes. „Ein schon ziemlich in die Jahre gekommener Computer übernimmt die Steuerung des Glockenspiels“, berichtet Petra Meese. Auf einer Diskette sind zahlreiche Volkslieder gespeichert, die dann abgespielt werden – „rechtzeitig vor Weihnachten werde ich diese Liste noch einmal durchgehen“, schmunzelt Petra Meese.
Dass das Glockenspiel ausgerechnet jetzt, zu Corona-Zeiten, an den Start geht, konnte Petra Meese natürlich nicht planen. „Aber vielleicht sorgen die Glocken in dieser schwierigen Zeit für ein bisschen Ablenkung“, hofft sie.
Matthias Heselmann
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