Revierderby: Polizei veröffentlicht Fanbrief

Es ist ein Appell, friedlich zu bleiben – vor dem Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund hat die Polizei einen Fanbrief veröffentlicht.
Es ist ein Appell, friedlich zu bleiben - vor dem Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund hat die Polizei einen Fanbrief veröffentlicht.

Es gilt als „Hochrisikospiel“: Am Samstag spielt der FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund. Foto: Karsten Rabas/ Archiv

Vor dem Revierderby am Samstag, in dem der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund in der Veltins-Arena aufeinandertreffen, wendet sich die Polizei an die Fans beider Fußballklubs: Es werde „ein hoffentlich toller Fußballabend, bei dem neben der sportlichen Rivalität der Respekt im Vordergrund stehen soll, eine friedliche Veranstaltung für alle Besucherinnen und Besucher“, erklärt die Polizei Gelsenkirchen gemeinsam mit ihren Dortmunder Kollegen. „Unterstützen Sie Ihren Verein lautstark und emotional, aber bitte ohne andere zu diffamieren“, heißt es in dem Schreiben weiter, das die Polizei am Freitagmorgen online veröffentlicht hat.

Der Polizei sei es wichtig, „dass wir alle einen friedlichen Fußballabend erleben“, erklären die Ordnungshüter. „Wir unterscheiden nur zwischen friedlichen und gewaltbereiten Besuchern, nicht nach Vereinsfarben.“ Die Polizei werde „zu jeder Zeit entschlossen und konsequent gegen Gewalttäter vorgehen“. Entsprechende Verstöße würden konsequent geahndet. „Gleiches gilt für Pyrotechnik. Das Abbrennen von Pyrotechnik ist verboten“, heißt es in dem Schreiben. „Dies wird von uns ebenfalls konsequent verfolgt. Sie gefährden damit nicht nur sich selbst, sondern auch unbeteiligte Fans.“

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Alkohol, Glas und Dosen verboten

Zum Revierderby darf in der Veltins-Arena kein Alkohol ausgeschenkt werden. In einem Bereich südlich des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs hat die Stadt außerdem ein Verbot von Glas und Dosen verhängt. Die Befürchtung: Glasfaschen und Dosen könnten von gewaltbereiten Fans als Waffe missbraucht werden. In dem betroffenen Gebiet stehen am Spieltag Busse für die BVB-Fans zur Veltins-Arena bereit, die mit dem Zug anreisen. „Bitte nutzen Sie diese“, appelliert die Polizei an die Fans. „Mit diesen Bussen geht es nach Spielende auch wieder zurück zum Bahnhof.“

Fans, die mit dem Auto anreisen, rät die Polizei, sich frühzeitig auf den Weg nach Gelsenkirchen zu machen. „Beachten Sie, dass die A43 am Spieltagswochenende zwischen der Anschlussstelle Herne-Eickel und dem Autobahnkreuz Recklinghausen wegen Bauarbeiten in beide Richtungen gesperrt wird“, erklären die Ordnungshüter. Auch beim Anreiseverkehr über die A2 sowie der A40 ist mit Stau zu rechnen, da hier – sowie über die A45 – der Verkehr von der A43 umgeleitet wird. Beim Einlass ins Stadion müssten die Fans ebenfalls mit langen Wartezeiten rechnen.

Revierderby gilt als „Hochrisikospiel“

Das Revierderby gilt als „Hochrisikospiel“. Die Stadt Gelsenkirchen rechnet nach eigenen Angaben mit rund 1.200 gewaltbereiten Problemfans beider Bundesligisten. Bereits vor dem Spiel der Königsblauen gegen Union Berlin kam es Mitte Februar in Gelsenkirchen zu Krawallen: Fans von Borussia Dortmund und Rot-Weiß Essen griffen Schalke-Fans an, als diese gerade in die Bundeshauptstadt fahren wollten. Es kam zu einer Massenschlägerei mit schwer Verletzten.

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Vor diesem Hintergrund durchsuchte die Polizei am Donnerstag mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen – darunter in Essen, Dortmund und Gelsenkirchen. Nach Angaben der Polizei haben die Ermittler die betreffenden Personen überwiegend angetroffen. „Es gab weder Festnahmen noch Personenschäden“, erklärt die Behörde in einer Pressemitteilung. „Das sichergestellte Beweismaterial wird nun ausgewertet, die Ermittlungen hierzu dauern an.“

André Przybyl