Schalke 04 will schwache Auswärtsbilanz verbessern
Nur sieben Punkte hat Schalke 04 im bisherigen Saisonverlauf auf fremden Plätzen geholt. Nun geht es zu Hertha BSC Berlin (So. 13.30 Uhr).
„Ich habe gehört, es werden rund 15.000 Schalker im Olympiastadion vor Ort sein. Manch einer spricht auch von mehr als 20.000 mitreisenden Fans“, freut sich Karel Geraerts.
„Diese Unterstützung ist einfach überragend, das gibt es in Europa vermutlich bei keinem anderen Club. Vor allem nicht in der Zweiten Liga.“ Der Trainer verrät, dass er sich bereits seit einigen Wochen auf die Partie in der Hauptstadt freue. „Ich bin auf die Atmosphäre gespannt und werde versuchen, sie kurz vor dem Anpfiff auch für einen Moment aufzusaugen und zu genießen.“
„Es gibt keine Ausreden“
Wenn der Ball dann rollt, gelte sein voller Fokus aber der sportlichen Aufgabe. „Uns erwartet ein starker Gegner, auch wenn die Berliner gerade eine schwierige Phase durchleben“, sagt Geraerts und meint damit nicht nur die Punkteausbeute aus den vergangenen Pflichtspielen, sondern auch den Schock und die Trauer nach dem Tod von Präsident Kay Bernstein.
Bei seiner sportlichen Analyse spricht der Schalker Coach von Hertha BSC als „Mannschaft mit einem starken Kollektiv und vor allem einer starken Offensive“. Für sein Team gelte es auf fremdem Platz, von der ersten Minute an hellwach zu agieren, so Geraerts. „In den bisherigen Auswärtsspielen hatten wir einige gute Momente, haben aber zu häufig nicht gut ausgesehen. Da waren wir nicht präsent, haben die Gegentore zu einfach kassiert. Das darf uns in Berlin nicht passieren. Es gibt keine Ausreden, wir müssen konzentriert sein und unsere Leistung auf den Platz bringen.“
Seguin ist gesperrt
In der Hauptstadt muss Geraerts auf Paul Seguin verzichten. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt beim 3:3 gegen den SC Paderborn 07 die fünfte Gelbe Karte in der laufenden Saison gesehen und muss daher einmal aussetzen. Auch Brandon Soppy steht nicht zur Verfügung. Der Rechtsverteidiger plagt sich mit muskulären Problemen.
Ein Fragezeichen steht dazu noch hinter Kenan Karaman. Der Offensivmann hat zuletzt unterschiedliche Beschwerden gehabt und ist daher bereits das eine oder andere Mal in den vergangenen Trainingswochen kürzer getreten. „In den Spielen gibt er alles für uns. Kenan ist ein Leader, ein wichtiger Spieler. Deshalb werden wir kein Risiko eingehen“, so der Coach. Bei dem 30-Jährigen wird nach der Abschlusseinheit entschieden, ob er mitreisen kann.
Ouédraogo ist auf gutem Weg
Jeder Ausfall schmerze, sagt Geraerts. „Aber unser Kader bietet verschiedene Möglichkeiten, um darauf zu reagieren. Wir werden Lösungen finden.“ Eine Option für einen der freigewordenen Plätze auf dem Feld könnte Assan Ouédraogo sein. Geraerts: „Er ist auf einem guten Weg, die Trainingseindrücke sind gut.“ Das Schalker Eigengewächs hatte zuletzt nach einer Syndesmoseverletzung mehrere Wochen pausieren müssen. Gegen Paderborn stand der 17-Jährige erstmals wieder im Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz.
Frank Leszinski