Schalke-Boss Clemens Tönnies blieb keine andere Wahl

[vc_row][vc_column][us_image image=“1596″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Schalkes Mannschaft – hier Omar Mascarell am Boden – machte Clemens Tönnies in der abgelaufenen Saison keine Freude. -Foto: NBM (Archiv)[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Am frühen Abend meldete sich Clemens Tönnies noch einmal bei dieser Zeitung mit einer Nachricht: „Volle Konzentration auf mein Unternehmen! Ich bleibe im Herzen ein Blauer!!“ Diese Setzung von Prioritäten ist nachvollziehbar, zumal Tönnies wohl auch keine andere Alternative blieb.

Zwar hatte der 64-Jährige in seiner langen Amtszeit als Aufsichtsrat schon viele Schlachten geschlagen und Stürme überstanden, doch der dramatische Corona-Ausbruch hatte längst eine Dimension angenommen, die auch einen kantigen Ostwestfalen nicht unberührt ließ.

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Bei allem Machtinstinkt und Durchsetzungsvermögen hat Tönnies jedoch auch eine sensible Seite. Die Kritik an seiner Person ließ nicht nach. Dass auch die Basis immer offener seinen Rücktritt forderte, wird ihn nicht kalt gelassen haben. Er hat wohl gespürt, dass er durch sein angekratztes Image mehr und mehr zu einer Belastung für den FC Schalke 04 wurde. Vielleicht hätte es seine Position im Verein stabilisiert, wenn die königsblauen Kicker erfolgreich Fußball gespielt hätten, doch mit jedem Negativerlebnis wuchs auch der Zorn der Anhänger auf den Aufsichtsrats-Vorsitzenden.

Mehr genutzt als geschadet

Zu dessen Bilanz gehört allerdings auch, dass Schalke während seiner Amtszeit zehnmal in der Champions League spielte und zweimal den DFB-Pokal gewann.

Tönnies hat dem Verein sicherlich mehr genutzt als geschadet – auch als Netzwerker, um potente Sponsoren zu gewinnen. Dass er am Tabu des eingetragenen Vereins rüttelte, nahmen ihm viele Schalker Fans übel. Es war typisch für Tönnies, dass er bei diesem heiklen Thema vorpreschte, anstatt erst einmal den Dialog mit den Mitgliedern zu suchen.

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Immer wieder eingemischt

Zu oft vermittelte der 64-Jährige in der Öffentlichkeit den Eindruck, immer wieder ins operative Geschäft einzugreifen, obwohl er laut Satzung nur eine Kontrollfunktion inne hatte. Wie sich die Kräfteverhältnisse zwischen Aufsichtsrat und Vorstand nun verschieben, bleibt eine der spannendsten Fragen der Schalker Zukunft.

Tönnies wird die Entwicklung der Königsblauen natürlich weiter beobachten. Aber seine ganze Konzentration gilt nun seinem Unternehmen. Dass er ein Blauer bleibt, hätte er nicht extra zu schreiben brauchen. Das ist für jeden selbstverständlich, der den Unternehmer einmal etwas näher kennengelernt hat.

Frank Leszinski

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