Schalke: Mitglieder strafen den Rangnick-Rebellen ab

[vc_row][vc_column][us_image image=“6721″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Versammlung auf Abstand: Die 3.750 stimmberechtigten Schalke-Mitglieder saßen verstreut auf den Tribünen. Knapp 20.000 wären zugelassen gewesen. Foto: Neubaum[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Schalkes Mitglieder haben einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Nicht dabei: Prof. Stefan Gesenhues – der „Rangnick-Rebell“ bekam von den 3.750 stimmberechtigten Mitgliedern nur 316 Stimmen und fiel bei der Wahl krachend durch. Propst Markus Pottbäcker wurde nicht in den Wahlausschuss gewählt.

Die meisten Stimmen bekamen Moritz Dörnemann (3.044, gewählt bis 2024) und Sven Kirstein (3.003, gewählt bis 2024), Axel Hefer (2.439, bis 2023), Holger Brauner (2.174, bis 2023) und Johannes Struckmeier (1.879, bis 2022). Sie gehören nun dem neuen ingesamt elfköpfigen Schalker Aufsichtsrat an. Ingolf Müller und Huub Stevens waren nicht mehr zur Wahl angetreten.

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Stehende Ovationen für Huub Stevens

Für Huub Stevens gab es bei dessen Verabschiedung stehende Ovationen. Sichtlich gerührt nahm Schalkes Jahrhundert-Trainer die entgegen, erhob sich ebenfalls von seinem Sitz auf der Bühne der Veltins-Arena und winkte in die Runde. Versammlungsleiter Dr. Jens Buchta, für den die außerordentliche Mitgliederversammlung seine letzte Amtshandlung als Aufsichtsratschef war, dankte Stevens für „alles, was Du für unseren Verein geleistet hat.“ Scherzhaft fügte Dr. Buchta hinzu: „Wer weiß – vielleicht brauchen wir ja irgendwann noch einmal einen Interimstrainer…“ Stevens hatte seine Tätigkeit als Aufsichtsrat (seit 2018) zweimal ruhen lassen müssen, weil er als Trainer einsprang. „2018/19 hat Huub uns mit Mike Büskens und Gerald Asamoah vor dem Abstieg gerettet“, würdigte Dr. Buchta Stevens.

Abgestiegen ist Schalke mittlerweile trotzdem, und finanziell geht der Klub am Stock – wenn es also jemals Redebedarf bei den S04-Mitgliedern gab, dann diesmal. Eine „richtige“ Aussprache fand allerdings bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung nun nicht mehr statt – die habe es ja bereits bei der digitalen Versammlung am 13. Juni gegeben, die dann wegen technischer Probleme bei den Abstimmungen abgebrochen werden musste.

Kein Ventil für den großen Redebedarf

Eine Argumentation, die viele S04-Mitglieder nicht nachvollziehen wollten. Sie empfanden die erste Aussprache als „Farce“ – auch weil sich die angesprochenen „Großkopferten“ hinter dem virtuellen Schutzschild verstecken konnten, von dem besonders Aufsichtsrats-Vize Peter Lange Gebrauch gemacht hatte. Er hatte sich den Zorn eines Teils der Vereinsfamilie zugezogen, weil er quasi die Aussage verweigerte mit dem Hinweis, so etwas lieber „hinter verschlossenen Türen“ besprechen zu wollen. Ein Mitglied forderte Lange nun trotz des Aussprache-Verbots zum sofortigen Rücktritt auf – Lange entschuldigte sich immerhin für seine lapidare Reaktion bei der digitalen Versammlung. Er stand aktuell nicht zur Wahl.

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Dass Prof. Dr. Stefan Gesenhues bei der Versammlung so krachend durchfiel und dem Aufsichtsrat nicht mehr angehören wird, kommt nicht sehr überraschend. Er wurde schon bei der seiner Rede zum Teil ausgepfiffen, obwohl er versuchte, seine Rolle in der „Causa Rangnick“ zu erklären. Gesenhues galt und gilt, obwohl damals im Aufsichtsrat, als „Rangnick Rebell“ – also als der Gruppe zugehörig, die die Schalker Chefetage durch die Personalie Ralf Rangnick ordentlich in die Bredouille brachte. Er habe, so Gesenhues, im Prinzip an einer Kreuzung gestanden und gewusst, dass jeder Weg, den er einschlagen würde, irgendwie nicht der richtige sei. Dafür, dass er sich für den Weg der „Opposition“ entschied, bekam er nun die Quittung. Gesenhues war im Frühjahr aus dem Schalker Kontrollgremium zurückgetreten, vom Wahlausschuss aber dennoch wieder zur Wahl zugelassen worden.

Pottbäcker nicht in Wahlausschuss gewählt

Bei den Wahlen zum Wahlausschuss – also dem Gremium, das die Kandidaten für den Aufsichtsrat zulässt oder ablehnt, konnte sich Propst Markus Pottbäcker von St. Urbanus in Buer nicht durchsetzen – er konnte seine Bewerbungsrede auch nicht persönlich halten, weil er schon vor dem Termin der neuen Versammlung einem Freund in Frankfurt zugesagt hatte, dessen Kind zu taufen. Pottbäckers Bewerbungsrede wurde per Video gezeigt. Auch Schalkes Drei-Tage-Präsident wurde nicht mehr in den Wahlausschuss gewählt.

Norbert Neubaum

 

 

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