Schalke: Schneiders Kampf gegen die Reflexe

[vc_row][vc_column][us_image image=“951″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider: Kampf gegen die branchenüblichen und Schalker Reflexe. Foto: NBM[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Dass David Wagner trotz der Rekord-Sieglos-Serie S04-Trainer bleibt, verdankt er vor allem der Überzeugung des Schalker Sportvorstands Jochen Schneider.

David Wagner saß mit am Podium, flankiert von den Vorstandsmitgliedern Alexander Jobst und Jochen Schneider. Spätestens mit Beginn der großen Schalker Perspektiv-Pressekonferenz war also klar, was Sportvorstand Jochen Schneider schon eine Woche davor erklärt hatte: David Wagner bleibt Schalkes Trainer – der Rekord-Sieglos-Serie von 16 Bundesliga-Spielen zum Trotz.

Nicht selbstverständlich

„Alles andere als selbstverständlich“ sei das, sagte Wagner direkt, als er nach einer geschlagenen Stunde endlich auch zu Wort kam. Widerspruch brauchte er dafür nicht zu erwarten: Denn in der Bundesliga generell und auf Schalke sowieso hätte ein Trainer mit einer solchen Negativ-Serie im Rücken kaum berufliche Überlebenschancen beim gleichen Verein.

Dass Schalke mit Wagner in die neue Saison geht, hat der Trainer der Überzeugung und der Entschlossenheit von Sportvorstand Jochen Schneider zu verdanken. Der muss sich seit dem Saisonende beinahe täglich quasi dafür rechtfertigen, dass er an Wagner festhält. Durch seinen tapferen Standpunkt in der Trainerfrage ist Schneider dabei, sein eigenes Profil zu schärfen. Denn die Treue zu Wagner, die zum Bumerang werden könnte, ist alles andere als der bequemste Weg.

Heidels „Irrtum“

Dass es Schneider war, der Wagner vor Beginn der Saison verpflichtet hat, spielt dabei gar nicht mal die ganz große Rolle – Schneider wäre nicht der erste S04-Manager, der eine eigene Entscheidung schnell wieder korrigiert. Markus Weinzierl war der Wunschkandidat von Christian Heidel, für den Augsburger Trainer zahlte Schalke angeblich sogar die Rekord-Trainer-Ablösesumme in Höhe von drei Millionen Euro an den FC Augsburg. Nach einer Saison war Weinzierl auf Schalke Geschichte. „Ein Irrtum“, sei das Weinzierl-Paket in der Nachbetrachtung gewesen, erklärte Heidel später.

Schneider hält Wagner alles andere als für einen Irrtum, im Gegenteil. „Wir haben absolutes Vertrauen in die Arbeit von David Wagner“, wiederholt Schneider fast gebetsmühlenartig und weist auf die verschiedenen Saisonabschnitte hin – vor allem darauf, dass die Mannschaft bis in den Februar hinein ja genau den Fußball gespielt habe, „für den wir David Wagner verpflichtet haben“.

Kampf gegen die „Reflexe“

Den Faden daran will Schneider wieder aufnehmen – mit Wagner. Den vielen Rufen nach einem Trainerwechsel mag er nicht folgen: „Das wären vielleicht die branchenüblichen Reflexe. Aber das bin nicht ich.“ Vor allem wären es auch eigene Schalker Reflexe, die Schneider besiegen möchte: Von den letzten vier S04-Trainern (Interims-Coach Huub Stevens nicht berücksichtigt) blieb nur Domenico Tedesco länger als eine Saison im Amt. Für Andre Breitenreiter und Markus Weinzierl war nach einem Jahr Schluss, für Roberto Di Matteo nach neun Monaten.

Nachhaltig besser wurde Schalke durch die schnellen Trainerwechsel nicht. Schneider weiß das. Und startet den Gegen-Versuch. Das ist nicht nur auf Schalke alles andere als selbstverständlich.

Norbert Neubaum

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