Umweltfreundliche Alternativen zu Plastik – die Verpackungsindustrie im Wandel zur Nachhaltigkeit
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Viele Lebensmittel benötigen eine Verpackung, denn Verpackungen schützen vor Schimmel, Keimen und äußeren Einflüssen. Sie halten die Produkte länger essbar und frisch. Auf der anderen Seite werden Stimmen von Umweltschützern laut, dass zu viel Plastikmüll der Umwelt, speziell den Ozeanen, schadet. Was der Umwelt schadet, schadet auch den Menschen. Die Verpackungsindustrie reagiert auf diese Trends der Nachhaltigkeit scheu, jedoch gehen immer mehr Start-Ups von innovativen Produkten dazu über, ihre Lebensmittel, Produkte des täglichen Bedarfs und Verbrauchsgüter aus recycelbaren und nachhaltigen Rohstoffen zu fertigen und für die Verpackungen ihrer Produkte auf nachhaltige und recycelbare oder verrottende Rohstoffe zu setzen. Aufgrund dessen, dass immer mehr Konsumenten ökologisch nachhaltig denken, und da sprechen wir nicht von der kleinen alternativen Öko-Bewegung als Randgruppe, reagieren vermehrt die Verpackungshersteller auf diese Tendenzen, indem sie ihren Konsumenten Verpackungen aus wiederverwertbaren Rohstoffen anbieten. In unserem Beitrag stellen wir 9 innovative Ideen als Alternativen für plastikfreie Verpackungen vor.
1 Take-Away im Palmenblatt
Blätter der Arekapalme, die aus Indien stammt, werden als Abfallprodukt nach der Ernte der Betelnuss gesammelt, in Wasser eingeweicht, sonnengetrocknet und anschließend in die gewünschte Form gepresst. So entstehen ökologisch nachhaltige Verpackungen aus Palmenblättern mit einer großen Stabilität. Sie weisen Wasser ab, sind zu 100 Prozent kompostierbar und hitze- sowie kältebeständig und eignen sich daher perfekt für warme Speisen oder Tiefkühlprodukte.
2 Gemüse verpackt in landwirtschaftlichen Rohstoffen
Das Prinzip dahinter ist hoch komplex: Landwirtschaftliche Rohstoffe werden fein zermahlen und mit Wasser angereichert. Die Fasern verkeilen sich untereinander und der dadurch entstehende Brei aus Fasern lässt sich in verschiedene Formen pressen. Auf diese Weise ist es möglich, Verpackungen für Gemüse oder auch Teller herzustellen. Als Rohstoffe werden Nebenprodukte der Ernte wie Weizenstroh, Bananenstämme, Tomatenpflanzen und vieles mehr eingesetzt. da Tomaten jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen, können die abgeernteten Pflanzen als Rohstoff für Tomatenverpackungen der nächsten Ernte dienen.
3 Algen als Alternative zu Plastik
Da Algen sehr gesund und reich an CO² sind, gehen immer mehr Hersteller dazu über, umweltfreundliche und essbare Verpackungen aus Algen herzustellen. Der neueste Schrei sind die „Ello-Jello“-Becher, die aus einer Art Gelee bestehen, die als Verpackung für Suppen oder Süßigkeiten dient. Nach dem Verzehr kann auch der Becher gegessen werden. Dieser Trend stammt vor allem aus Indonesien.
4 Zucker als Verpackungsalternative
Es ist kein Geheimnis, dass Zuckerrohr ideal dazu indiziert ist, als Alternative zu PET-Flaschen eingesetzt zu werden. Da Zuckerrohr reich an kohlehydrathaltigem Ausgangsmaterial ist und auch andere landwirtschaftliche Reststoffe, Pflanzen und Getreide sehr reich an Kohlehydraten sind, weist der pflanzlich hergestellte Kunststoff eine viel höhere Dichtigkeit gegen Kohlendioxid und Sauerstoff auf, als es konventionelle Kunststoffe tun. Dies könnte die innovative Antwort auf Tonnen von Plastikflaschen sein.
5 Stroh statt Styropor
Die klimaneutralen Verpackungen, die aus 100 Prozent kompostierbaren Stroh hergestellt werden, werden für Verpackungen aller Art in Form gepresst und mit einer Schutzfolie versiegelt. Dabei besteht die eingesetzte Folie aus Stärke, die ebenso kompostierbar ist. Da Stroh in der Landwirtschaft im Überfluss entsteht, gut dämmt und Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert, eignet sich Stroh für empfindliche Lebensmittel und hält diese kühl. Speziell aus der Feinkost erfreuen sich Unternehmen an dieser umweltverträglichen Alternative zu Styropor.
6 Essbare Verpackungen für Getränke
Bei dieser umweltschonenden Alternative werden die Verpackungen für Getränke aller Art aus Algen hergestellt und durch einen speziellen chemischen Prozess in Form gebracht. Die Verpackungen sind farblos und geschmacksneutral und haben die Eigenschaft, Getränke, Saucen wie Mayonnaise, Ketchup, Senf oder Barbecue Sauce auslaufsicher zu verstauen. Nach dem Genuss des Getränks oder dem Verzehr der Saucen können diese Verpackungen ebenfalls verzehrt oder weggeworfen werden, da sie zu 100 Prozent kompostierbar sind und einfach verrotten.
7 Popcorn als Verpackungsalternative
Wer liebt Popcorn nicht, wenn er ins Kino geht? Popcorn schmeckt nicht nur gut, es birgt auch viel Potential als gepresstes Granulat, welches zu nachhaltigen und organischen Verpackungen verarbeitet werden kann. Beispielsweise bestehen Flaschenkartons aus Popcorn. Bei der Herstellung vermengt man das geschrotete Popcorn mit Bindemittel aus tierischen Proteinen, die aus Schlachtabfällen gewonnen werden. Aufgrund seiner Beschaffenheit ist das Granulat biobasiert, umweltschonend, wasserabweisend und nachhaltig.
8 Holzfolie statt Plastikverpackung
Es gibt mittlerweile eine, zu 100 Prozent biologisch kreislauffähige Verpackung aus Zellulose, bzw. Holz. Der Rohstoff wird aus Holzabfällen aus nachhaltiger Holzwirtschaft gewonnen. Die Folie fühlt sich genauso an, wie konventionelle Schutzfolie. Wenn man die Holzfolie wegwirft, verrottet sie autark innerhalb weniger Wochen. Man kann sie sogar im Kompost im Garten entsorgen. Sie wird vor allem für trockene Lebensmittel wie Nüsse, Pulver, Gewürze, Reis und Nudeln verwendet.
9 Pilze statt Plastik
Dass Styropor nicht umweltfreundlich ist, ist eine bekannte Tatsache. Da es aus dem Kunststoff Polystyrol besteht, welcher auf Basis von Erdöl hergestellt wird, kann Styropor nicht verrotten. Die Alternative dazu stellen Pilze dar. Das Pilmyzel, welches die Wurzelstruktur von Pilzen bildet, wird zusammen mit Agrarreststoffen zu einem stoßabsorbierenden, wasserabweisenden und leichten Material hergestellt, welches nachhaltig und zu 100 Prozent kompostierbar ist.
Fazit:
Wie man sieht, gibt es eine Reihe von Alternativen zu konventionellem Plastik. Wer ein umweltbewusster, ökologisch nachhaltig denkender Mensch ist, setzt auf verrottende und nachwachsende Alternativen zu Plastik.