Warum Schalke 100 Millionen Euro weniger Umsatz machte

[vc_row][vc_column][us_image image=“1657″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Schalke hofft, dass bald die Heimspiele in der Veltins-Arena wieder vor Zuschauern stattfinden können. Foto: Archiv[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Ganz ohne Zuschauer geht es eben doch nicht, und das nicht nur der Stimmung wegen. Ca. ein Drittel des Umsatzrückgangs geht auf fehlende Einnahmen zurück, für die sonst das Publikum sorgt.

Die Eckdaten des am Mittwoch veröffentlichten Schalker Jahresabschlusses 2020 springen einem direkt ins Auge: Jahresverlust auf über 52 Millionen Euro verdoppelt, die Verbindlichkeiten um 19 Millionen auf 217 Millionen Euro gestiegen. Passend zum Jahresverlust fällt der Umsatz-Rückgang auf, der ist sogar dreistellig: Von immerhin noch 275 Millionen Euro im Jahr 2019 sank er 2020 auf 174,7 Millionen Euro. 100 Millionen Euro weniger – so hoch war vor dem Schalker Aufschwung rund um den UEFA-Cup-Sieg 1997 und die Arena-Eröffnung 2001 im Prinzip der gesamte Jahresumsatz des Klubs.

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100 Millionen Euro weniger – wie ist das möglich? Die Analyse räumt mit einem Vorurteil auf, das sich vor allem seit der Zahlung horrender TV-Gelder hartnäckig hält. Im Prinzip, glauben viele Beobachter, hätten Fußball-Klubs in der Größenordnung wie Schalke die Zuschauer-Einnahmen gar nicht mehr nötig. Der Löwenanteil der Gelder würde schließlich durchs Fernsehen und Marketing- bzw. Sponsoring-Erlöse erzielt. Live-Publikum im Stadion, so das flapsige Urteil, würden ausschließlich nur noch für die gute Stimmung benötigt.

9,2 Mio. statt 35,6 Mio.

Beim genauen Hinsehen auf den Schalker Jahresabschluss lässt sich diese Theorie nicht unbedingt länger halten. Denn alleine ein Drittel des Schalker Umsatz-Rückgangs geht inklusive des Caterings auf fehlende Einnahmen aus dem Spielbetrieb zurück, wie Zuschauer-Einnahmen im nüchternen Zahlenwerk umschrieben werden. 9,2 Millionen Euro verbuchte Schalke im Jahr 2020 – für 2019 wurden noch 35,6 Millionen Euro eingenommen. Gerade hier hat Corona die Königsblauen – wie andere Vereine natürlich auch – mit voller Wucht getroffen.

Die anderen großen Elemente beim Umsatz-Rückgang sind zum einen die Erlöse aus der Vermarktung der medialen Verwertungsrechte und die Erlöse im Sponsoring durch nicht erbrachte Werbeleistungen aufgrund des Spielbetriebs ohne Zuschauer sowie durch das Verfehlen der internationalen Wettbewerbe.

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Während die TV-Erlöse von 109 Millionen Euro auf 80,6 Millionen Euro gesunken sind, stehen beim Sponsoring 49,7 Millionen Euro im Jahr 2020 den 73,3 Millionen Euro aus dem Jahr 2019 gegenüber. Bei den TV-Geldern spielt außerdem noch die schlechtere Positionierung in der Bundesliga-Tabelle eine nicht unerhebliche Rolle.

Keine Zuschauer, kein Catering

Und noch eine Position, in der die Zuschauer im Stadion die entscheidende Rolle spielen: Die Catering-Erlöse auf Schalke sind aufgrund der Geisterspiele von 15,1 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 2,7 Millionen Euro (2020) gesunken.

Ohne Zuschauer geht es eben nicht, und das nicht nur der Stimmung wegen. In der Kalkulation für 2021 geht Schalke übrigens zunächst einmal davon aus, dass bis Ende des Jahres keine Zuschauer in die Arena dürfen. Eine Kalkulation, die der kaufmännischen Vorsicht geschuldet ist.

Norbert Neubaum

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