Weltmeister Höwedes beendet seine Karriere – mit Kritik am Profifußball

[vc_row][vc_column][us_image image=“1452″ size=“us_1600_900_crop“][vc_column_text css=“%7B%22default%22%3A%7B%22padding-top%22%3A%2210px%22%7D%7D“]Gab für den FC Schalke 04 immer alles: Benedikt Höwedes. Foto: NBM[/vc_column_text][us_post_title tag=“h1″ css=“%7B%22default%22%3A%7B%22font-family%22%3A%22h1%22%2C%22margin-bottom%22%3A%220%22%2C%22padding-top%22%3A%221rem%22%7D%7D“][vc_column_text]

Der langjährige Schalker Kult-Kapitän aus Haltern hängt die Schuhe mit 32 Jahren an den Nagel. Demnächst soll die Familie Priorität genießen.

In Erinnerung bleibt vor allem diese eine Szene, die hinterher als Giganten- oder Monster-Grätsche gefeiert wurde: Im EM-Halbfinale stoppt Benedikt Höwedes den alleine aufs deutsche Tor zustürmenden Olivier Giroud spektakulär – dass Deutschland das Halbfinale dann trotzdem mit 0:2 verlor, änderte nichts am Kult-Charakter dieser Aktion. Nun hängt Benedikt Höwedes die Fußball-Schuhe an den Nagel: Karriere-Ende mit 32 Jahren.

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Wie Andre Schürrle, ebenfalls ein Weltmeister von 2014, ließ Höwedes das vom Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ publizieren. Und wie Schürrle übt auch Höwedes Kritik an der Branche, in der er seit 2007, als er Profi auf Schalke wurde, tätig war: „Der Fußball entfernt sich immer mehr von den Fans. Da geht etwas verloren.“

Der Entschluss zum Karriere-Ende, so der Halteraner, sei im Urlaub gefallen. Es sei krass gewesen, seinen Sohn dort so „hautnah zu erleben“. Der Fußball, habe Höwedes erkannt, sei ihm in diesen Momenten unwichtig geworden. Die Familie soll nun Priorität genießen.

„Breitseite abbekommen“

Wie die Karriere von Schürrle hatte aber auch die von Höwedes ein wenig an Schwung verloren. Eine der ersten Amtshandlungen von Schalkes Trainer Domenico Tedesco war es 2017, den bis dahin unumstrittenen Kapitän auf die Bank zu setzen. Höwedes lässt durchblicken, dass ihm das schon arg zugesetzt hat: „Ich wusste, dass das Geschäft knallhart ist. Bis dahin hatte ich nur die Sonnenseite kennengelernt. Aber nun hatte ich die volle Breitseite abbekommen.“

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Nach 240 Bundesliga-Spielen und dem Pokalsieg 2011 ließ sich Höwedes zu Juventus Turin ausleihen – während Schalke ohne ihn Vize-Meister wurde, kam er in Italien aus Verletzungsgründen kaum zum Einsatz. Seit 2018 spielte er dann bei Lokomotive Moskau, im Frühjahr 2020 wurde der Vertrag aufgelöst, auch weil es Höwedes wegen Corona nicht geheuer war, in Russland Fußball zu spielen.

Bei den Fans sehr beliebt

Zwar habe es, so Höwedes gegenüber dem „Spiegel“, bis zuletzt noch Angebote gegeben, aber er will seinen Entschluss in die Tat umsetzen und demnächst den Jugendfußball in seiner Heimat-Region unterstützen. Bei seinem Heimat-Klub TuS Haltern engagierte sich Höwedes zuletzt im Strategie-Stab.

Eine große Schalke-Karriere geht zu Ende: Weltmeister Höwedes war und ist bei den Fans beliebt wegen seiner Bodenständigkeit, seiner Kampfkraft und seiner Zuverlässigkeit, die auch Bundestrainer Joachim Löwe zu schätzen wusste – beim WM-Gewinn 2014 war Höwedes der einige deutsche Feldspieler, der keine Minute lang fehlte.

Ein  Lieblingsschüler von Elgert

Schon in der Jugend war Höwedes, einer der Lieblingsschüler von Schalkes A-Junioren-Trainer Norbert Elgert, eine Führungspersönlichkeit. Als er seine ersten Trainingseinheiten bei den Profis absolviert hatte, schwärmte ein „Haudegen“ wie Mladen Krstajic: „Wenn der nicht mal Nationalspieler wird, habe ich keine Ahnung vom Fußball.“

Höwedes hielt, was er versprach. Auch im Umgang mit Journalisten: Als er einmal einen Interview-Termin mit den Ruhr Nachrichten „verschwitzt“ hatte, kehrte er umgehend auf der Autobahn um und kam, wenn auch verspätet, zu dem Termin.

Nun hat Benedikt Höwedes seine Karriere beendet. Irgendwie schade.

Norbert Neubaum

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