Buer: Goldstücke mit zahlreichen Neuerungen
Buer: Goldstücke mit zahlreichen Neuerungen
Mehr Künstlerinnen und Künstler als in den Vorjahren, neue Orte und eine neue künstlerische Leiterin – die Goldstücke 2022 warten mit zahlreichen Veränderungen auf. Vom 28. September bis 2. Oktober bespielt das Lichtfestival die Buersche Innenstadt.
Im Vorbeigehen zeitgenössische Kunst entdecken – das sei bei den Goldstücken möglich, sagt Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen. „Das ist einzigartig.“ Die Stiftung des Gelsenkirchener Kreditinstituts unterstützt das Festival auch in diesem Jahr finanziell. „Als uns die Idee seinerzeit vorgestellt wurde, waren wir zunächst skeptisch“, räumt Lukas ein. „Doch die alljährliche Resonanz hat uns in unserer Entscheidung bestätigt, auf die Goldstücke zu setzen.“
In diesem Jahr bespielt die Veranstaltung vom 28. September bis 2. Oktober von jeweils 19.30 bis 23 Uhr die Buersche Innenstadt. Bei der vierten Auflage der Lichtspiele zeigen zwölf Künstlerinnen und Künstler sowie Künstler-Kollektive – mehr als in den Vorjahren – ihre Werke an zehn Orten über die gesamte City verteilt. „Fast alle Arbeiten sind neu und werden exklusiv für die Goldstücke entwickelt“, erklärt Bettina Pelz, die erstmals die künstlerische Leitung des Festivals innehat. „Sie sind nur hier zu sehen.“ Die Künstlerinnen und Künstler seien bereits vor Ort gewesen, um sich mit Buer vertraut zu machen.
„Schauburg“ erstmals dabei
Erstmals mit von der Partie ist das Kino „Schauburg“. Hier setzt das Kollektiv Molitor und Kuzmin das historische Kassenhäuschen im Foyer künstlerisch in Szene. Neu ist auch ein Festival-Zentrum, das im Leerstand an der Ophofstraße 19 zu finden ist. „Hier wird Kunst und Gastronomie geboten“, berichtet Antje Grajetzky vom Kulturreferat der Stadt. Bei einer Tasse Kaffee können die Besucherinnen und Besucher erleben, wie Martina Dal Brollo aus Plastikmüll Projektionen macht.
„Spektakulär“ werde es an der Sparkasse am Springe-Markt, erklärt Bettina Pelz. „Am Eingang installiert der Künstler Lars Meeß-Olsohn ein großes Goldstück.“ Derweil zeigt das Kollektiv Groll Berndt Seltmann seine Großprojektionen am Robinienhof und in der Robinienhofpassage. „Ein Höhepunkt der Goldstücke wird die Kirche St. Urbanus“, berichtet Pelz. Hier treffen Musik und Lichtkunst aufeinander. Während Kurt Laurenz Theinert mit acht Projektionen den Innenraum bespielt, performen Musikerinnen und Musiker gemeinsam mit dem Künstler. „Die Musiker verschwinden dabei im Raum“, sagt die künstlerische Leiterin. Die Performances finden in wechselnder Besetzung täglich um 20, 21 und 22 Uhr in dem Gotteshaus statt.
Eröffnung am Kunstmuseum
„Licht an“, heißt es am 28. September um 19.30 Uhr. Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge eröffnet dann die diesjährigen Lichtspiele – anders als in den Vorjahren jedoch nicht im Goldbergpark, sondern am Kunstmuseum. „Die Künstlerinnen und Künstler der Gruppe ‚Up to Dance‘ sind wieder bei der Eröffnung dabei“, erzählt Antje Grajetzky. „An der oberen Hagenstraße zeigen sie eine Tanz-Performance und sind als Walk-Acts unterwegs.“ Das Kunstmuseum selbst zeigt zwei Arbeiten: Auf der Fassade der alten Villa präsentieren die Projektionen von Gudrun Barenbrock Buer aus der Perspektive von Fahrrad, Auto und Straßenbahn. Im Ausstellungshaus zeigt Margareta Hesse einer Laserinstallation mit rotem Licht, die bis Ende Oktober zu sehen ist.
Zu den Goldstücken ist erstmals ein Online-Katalog erschienen. „Neben Informationen zum Festival sind hier auch Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern zu finden“, sagt Bettina Pelz. Das Angebot soll noch erweitert werden und bliebe voraussichtlich bis zu den Goldstücken 2023 online.
Festival trotz Energie-Krise
Angesichts der Energie-Krise habe es durchaus Diskussionen gegeben, die Goldstücke ausfallen zu lassen. „Alles muss auf den Prüfstand“, sagt Bettina Pelz. „Doch wir haben uns für das Festival entschieden, um damit ein Zeichen zu setzen“, erklärt Kulturreferentin Andrea Lamest. So käme High-Tech zum Einsatz, das einen sehr niedrigen Verbrauch habe. „Außerdem machen wir mehr aus als an“, fügt Pelz hinzu. „Denn wir brauchen Dunkelheit, damit die Projektionen wirken.“ Ferner würden die Besucherinnen und Besucher keine Energie Zuhause verbrauchen, wenn sie bei den Goldstücken sind, fügt Stadtsprecher Martin Schulmann hinzu.