Gelsenkirchen: 42 Millionen Euro für Wasserstofflabor

Strukturstärkungsrat ebnet Weg für Wasserstofflabor an der Westfälischen Hochschule.

An der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen soll ein Wasserstofflabor entstehen. 42 Millionen Euro könnten dafür vom Bund und Land kommen.
An der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen soll ein Wasserstofflabor entstehen. 42 Millionen Euro könnten dafür vom Bund kommen.

Das Wasserstofflabor „H2 Solution Lab“ soll an der Westfälischen Hochschule entstehen. Symbolfoto: Gerd Altmann auf Pixabay

Im Jahr 2019 hat der Bund insgesamt 662 Millionen Euro den Städten in Aussicht gestellt, die vom Kohleausstieg im Ruhrgebiet besonders betroffenen sind. Mit den Geldern sollen die Kommunen Innovationen fördern und neue Arbeitsplätze schaffen. Für Gelsenkirchen hat der Strukturstärkungsrat nun das erste Projekt für die Förderung empfohlen: Mit rund 42 Millionen Euro soll das Wasserstofflabor „H2 Solution Lab“ an der Westfälischen Hochschule entstehen.

Damit sei eines der größten Projekte aus dem sogenannten „5-Standorte-Programms“ des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht worden, erklärt Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Das ‚H2 Solution Lab‘ stellt eine wichtige Säule des Wasserstoffstandortes Gelsenkirchen dar.“

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CO2-Reduktion ohne Wasserstoff nicht machbar

Die angestrebte Reduktion von CO2 in der Wirtschaft wird ohne den Einsatz von Wasserstoff nicht machbar sein. Deshalb werden die Bemühungen intensiviert, die technologische Basis für die Erzeugung und Anwendung von grünem Wasserstoff zu fördern. Während im großindustriellen Bereich bereits zahlreiche Projekte laufen, bestehen insbesondere bei den Lösungen für die dezentrale Erzeugung und den Einsatz in der Breite noch Leerstellen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen haben einen großen Bedarf für Wasserstoffsystem-Technik mit mittlerer Leistung.

Um einen schnelleren Markthochlauf zu unterstützen, soll an der Westfälischen Hochschule das „H2 Solution Lab“ entstehen. Hier sollen Wasserstoffsysteme und Wasserstoffanlagen-Technik für die meisten heute relevanten Anwendungsfälle und für Leistungen im Bereich bis etwa ein Megawatt entwickelt, demonstriert und das entsprechende Know-how zugänglich gemacht werden.

Lösungen für Transformation erarbeiten

„Mit einem anwendungsorientierten Fokus wird hier eine Infrastruktur errichtet, um Lösungen für die Transformation zur Wasserstoffwirtschaft zu erarbeiten und so Beiträge zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu leisten“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann.

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Das Konzept des „H2 Solution Lab“ sieht einen Labor-Neubau mit etwa 2.000 Quadratmetern vor, der alle notwendigen Entwicklungs-, Demonstrations- und Transferstrukturen bietet. Das Labor soll durch seinen Aufbau flexibel die Erarbeitung von Erkenntnissen für Forschung und Transfer zu Komponenten, Teilsystemen oder Gesamtsystemen ermöglichen. 

Endgültige Entscheidung liegt bei Bund und Land

Nachdem das Wasserstoff-Projekt den Strukturstärkungsrat passiert hat, liegt die endgültige Entscheidung über die Fördermittel-Zusage nun bei Land und Bund. Von den rund 42 Millionen Euro Fördervolumen entfallen laut Stadt etwa 1,4 Millionen Euro auf die Planung und rund 40,7 Millionen Euro darauf, das Labor zu errichten.

Das von Bund und Land NRW geförderte „5-Standorte-Programm“ soll nachhaltige Strukturprojekte in den fünf besonders vom Kohleausstieg betroffenen Kommunen und Kreisen fördern. Gelsenkirchen ist – neben Duisburg, Hamm, Herne und dem Kreis Unna – einer dieser fünf Standorte. Alle Projektanträge für das Programm durchlaufen ein Bewerbungsverfahren in einem mehrstufigen Qualifizierungsprozess. Im Strukturstärkungsrat entscheiden Vertreter aus Fachministerien, den Bezirksregierungen, den fünf Standorten sowie unter anderem Kammern, Gewerkschaften und Hochschulen über die Fördermöglichkeiten.