Gelsenkirchen: Streiks auch an Kitas und in Stadtverwaltung

Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. In Gelsenkirchen sind auch Kitas und die Stadtverwaltung betroffen.
Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. In Gelsenkirchen sind auch Kitas und die Stadtverwaltung betroffen.

Die Stadtverwaltung wird am Dienstag ebenfalls bestreikt. Foto: Stadt Gelsenkirchen

Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag zu einem ganztägigen Warnstreik im öffentlich Dienst aufgerufen. Neben Bussen und Straßenbahnen, der Müllabfuhr und der Sparkasse sind auch die Stadtverwaltung und Kitas von dem Tarifkonflikt betroffen.

„Es ist damit zu rechnen, dass die Angebote und Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung durch den Warnstreik beeinträchtigt werden oder nicht zur Verfügung stehen“, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung. „Aufschiebbare städtische Dienstleistungen sollten möglichst an anderen Tagen in Anspruch genommen werden.“ Vereinbarte Termine in den Bürgercentern, bei der Zulassungs- und der Führerscheinstelle sowie beim Standesamt würden voraussichtlich eingehalten.

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32 Kitas in Gelsenkirchen geschlossen

Gestreikt wird auch in Kitas: 36 Kitas nehmen in Gelsenkirchen am Streik teil, bieten aber teilweise eine Notbetreuung an. 32 Kitas bleiben geschlossen. Eltern, die einen Betreuungsbedarf haben, können sich an die jeweilige Kita-Leitung wenden. Elf städtische Kindertageseinrichtungen sollen nach jetzigem Stand regulär geöffnet haben. Das sind die Kitas Uteweg 25, Vandalenstraße 41, Wiehagen 23, Franziskusstraße 18-24, Heinrich-Brandhoff-Straße 4a, Ückendorfer Straße 163a, Auf der Hardt 134, Blumenstraße 11, Haydnstraße 8, Hedwigplatz 2 und Hubertusstraße 8. Die Kitas würden die betroffenen Eltern so früh wie möglich informieren, ob aufgrund des Warnstreiks und des fehlenden Personals der Betrieb insgesamt eingestellt werden müsse oder ob einzelne Gruppen in Kitas geöffnet seien.

Laut Stadt sind Schulen weitgehend nicht von dem Warnstreik betroffen. Der Unterricht wird nicht bestreikt und wird in den meisten Fällen wie gewohnt stattfinden. Städtische Angestellte an den Schulen, wie etwa Hausmeister und Reinigungskräfte, könnten dem Streikaufruf am Dienstag aber sehr wohl folgen. „Viele der Schulleiterinnen und Schulleiter haben sich bereit erklärt, dass sie in diesen Fällen das Auf- und Abschließen der Schulgebäude ausnahmsweise übernehmen werden“, erklärt das Referat Bildung. Der Zugang zu den Unterrichtsräumen ist also gewährleistet. In einzelnen Fällen könne es jedoch laut Schulverwaltung vorkommen, dass die Gebäude am Dienstag nicht wie gewohnt gereinigt werden.

Welge: „Kann die Streikaufrufe nicht nachvollziehen“

Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge, die Verhandlungsführerin und Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), ist, erklärte nach der ersten Tarifrunde: „Betrachtet man den mit den Gewerkschaften vereinbarten Zeitplan der Verhandlungen, kann ich die Streikaufrufe zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehen. Wir haben vereinbart, dass wir in drei Verhandlungsrunden zu einem Ergebnis kommen wollen.“ Streikaufrufe mögen der Dramaturgie der Gewerkschaften entsprechen. „Angemessen macht sie das noch lange nicht“, sagte Welge. „Dass die Gewerkschaften direkt nach der ersten Verhandlungsrunde öffentlichkeitswirksam ein Angebot einfordern, gehört auch zu den üblichen, antiquierten Ritualen.“

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