IHK: Kunden kehren in Innenstädte zurück
IHK: Kunden kehren in Innenstädte zurück
Die Kunden kehren vor allem samstags in die Innenstädte zurück. Das zeigt eine Messung der IHK Nord Westfalen.
Zum fünften Mal waren die Zähler der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen in den zwölf Mittelzentren der Emscher-Lippe-Region unterwegs, um eine Stunde lang zu messen, wie viele Passanten an jeweils einem Donnerstag und Samstag unterwegs sind. „Wir wollen damit langfristig beobachten, wie sich die Anziehungskraft der Innenstädte entwickelt“, erklärt Christoph Berger, Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK Nord Westfalen.
Ein Ergebnis: Noch ist nicht alles beim Alten, doch ohne strenge Abstandsregeln und Maskenpflicht wird Einkaufen wieder zum Erlebnis. Die Zahlen gehen gegenüber dem Corona-Jahr 2020 in den meisten Kommunen nach oben. Noch nicht berücksichtigt ist hier allerdings die aktuelle Verbraucherstimmung, die sich aufgrund von Inflation und den gewachsenen Unsicherheiten in den nächsten Wochen und Monaten eintrüben dürfte.
Hochstraße in Buer ragt heraus
In der Emscher-Lippe-Region verzeichnen die beiden kreisfreien Städte Bottrop, wo der Spitzenwert mit 2.619 Passanten an einem Samstag in der Hochstraße erzielt wurde, und Gelsenkirchen die höchste Frequenz. Hier ragt die Hochstraße in Buer mit 2.586 Passanten am Samstag heraus.
Im Kreis Recklinghausen wurden die meisten Passanten, wie bereits in den Vorjahren, in Gladbeck gezählt. Am Standort Hochstraße wurden an einem Samstag 2.037 Passanten gezählt. Hier und in der Horster Straße wurde schon fast wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht. An der Horster Straße wurden die Werte von 2018 am Donnerstag sogar deutlich übertroffen. Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck führt dies auf die „recht kompakte Einzelhandelslage“ in der 75.000-Einwohner-Stadt zurück: „Wir haben es geschafft, eher schwierige Nebenlagen zurückzubauen.“
Haltern kommt ohne Delle durch Corona
Ganz ohne Delle kam Haltern am See durch Corona. An der Rekumer Straße wurde mit 1.554 Passanten an einem Samstag der Höchstwert registriert. Insgesamt lagen die Zahlen sogar über denen von 2018. „Unser inhabergeführter Einzelhandel unterscheidet uns von anderen Kommunen“, begründet dies Bürgermeister Andreas Stegemann. Ein Pluspunkt sind die aktiven Einzelhändler, Handwerker und Unternehmer, die sich im Verein „Haltern am See tut gut“ zusammengetan haben. Feste und Veranstaltungen sorgen nicht nur für Frequenz, sondern auch für Umsatz. Auf eines hat Haltern am See verzichtet, nämlich auf große Zentren auf der grünen Wiese. „Die ziehen die Frequenz aus der City ab“, unterstreicht Stegemann.
Auch der IHK-Handelsausschussvorsitzende Berger fordert: „Wer langfristig vitale Innenstädte und Ortskerne erhalten will, muss den örtlichen Einzelhandel stärken“, denn attraktive Zentren seien ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor.