Bürgercenter: Lange Wartezeiten auf einen Termin

Bürgercenter: Lange Wartezeiten auf einen Termin

Ärger ist wieder programmiert: Wer in Gelsenkirchen einen neuen Personalausweis benötigt oder den Wohnsitz anmelden möchte, braucht Geduld.
Ärger ist wieder programmiert: Wer in Gelsenkirchen einen neuen Personalausweis benötigt oder den Wohnsitz anmelden möchte, braucht Geduld.

Eingang zum Rathaus Buer an der Goldbergstraße, Bürgercenter. Foto: Heselmann

Ärger ist wieder programmiert: Wer in Gelsenkirchen einen neuen Personalausweis benötigt oder den Wohnsitz anmelden möchte, braucht Geduld. Und Zeit. Alle Online-Termine der vier Bürgercenter im Hans-Sachs-Haus, in der Vorberg Schloss Horst, an der Cranger Straße in Erle und im Rathaus Buer sind bis Anfang Juli 2022 ausgebucht, die aktuelle Wartezeit beträgt zur Zeit rund elf Wochen. In vielen Statistiken ist Gelsenkirchen ein Schlusslicht, und der Blick in die Nachbarstädte zeigt: in diesem Sektor offenbar auch. 

Häufige Beschwerden über Termin-Vergabe

Das Problem bei der Terminvergabe ist nicht neu, aber eine Lösung nicht in Sicht. Schon vor der Corona-Pandemie beschwerten sich Bürgerinnen und Bürger über lange Wartezeiten und die Politik forderte Verbesserungen am Terminvergabe-System. Die Corona-Pandemie verschärfte die Situation noch einmal zusätzlich. Durch Lockdown sowie Abstands- und Hygieneregeln verzögerten sich die Abläufe im Bürgerservice, und die vier städtischen Bürgercenter schoben zwischenzeitlich einen gewaltigen Terminstau vor sich her. 

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Mittlerweile habe sich die Lage etwas entschärft, Auswirkungen durch die Corona-Pandemie  beeinträchtigen jedoch nach wie den Ablauf erläutert Martin Schulmann, Pressesprecher der Stadt Gelsenkirchen auf Anfrage. Beispielsweise könne man Großraumbüros noch nicht vollständig besetzen, so dass nicht alle Serviceplätze im Publikumsverkehr zur Verfügung stehen. Man hoffe aber darauf, dass bald wieder alle Plätze im Einsatz sein werden. Auch sei der coronabedingte personelle Engpass beim städtischen Personal mittlerweile überwunden. 

Zwölf Wochen im Voraus

Die Stadt Gelsenkirchen stellt zur Zeit Termine zwölf Wochen im Voraus zur Buchung ein. Jeden Morgen um 8.15 Uhr werden zusätzliche Tagestermine freigegeben, allerdings nur, wenn die personelle Kapazität dies zulässt, wie die Stadt auf ihrer Homepage erläutert. Hier ist für die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener Flexibilität gefragt, denn zwischen Buchung und Termin können auch mal nur 30 Minuten liegen. Wer aus Buer kommend zum Termin ins Hans-Sachs-Haus muss, für den kann die Angelegenheit schon einmal zeitlich knapp werden. Und nicht alle haben die Möglichkeit, um 8.15 Uhr einen Termin zu buchen und diesen taggleich auch wahrzunehmen. Zumal wer berufstätig ist. 

Doppelt brenzlig wird die Angelegenheit übrigens für Eltern, die kurzfristig einen Ausweis für ihre Kinder benötigen: Denn die Kinder müssen zum Termin mitkommen, und außerdem dauert die Erstellung eines Personalausweises zur Zeit rund drei Wochen. Für die Sommerferien wird das schon knapp, denn die fangen ja bereits am 27. Juni an. Ein vorläufiger Ausweis, der helfen könnte, kostet immerhin zehn Euro extra. Aber auch dafür ist ein Termin nötig – Ärger ist also programmiert. 

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