Eichen-Prozessionsspinner: So ist die Lage in Gelsenkirchen

Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners. Der Kontakt mit ihren sogenannten Brennhaaren kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Foto: LeeleeUusikuu/ Pixabay.com

Eichen-Prozessionsspinner: So ist die Lage in Gelsenkirchen

In den vergangenen drei Jahren war Gelsenkirchen von einem starken Befall durch den Eichen-Prozessionsspinner (EPS) betroffen. Gelsendienste hat jetzt über die aktuelle Situation in der Stadt informiert.

Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Ein Kontakt mit den Raupen des Insekts bzw. ihren gespinnstartigen Nestern birgt für Menschen und Tiere gesundheitliche Risiken. Hierfür verantwortlich sind die sogenannten Brennhaare der Raupen. Bei Berührung wird ein Eiweißgift namens Thaumetopoein freigesetzt, das schwere allergische Reaktionen auslösen kann. Vom Eichen-Prozessionsspinner betroffene Bereiche sollten daher möglichst gemieden werden.

Kontakt kann schwere allergische Reaktionen auslösen

Falls es dennoch zu einem Kontakt kommt, sollte man gründlich duschen und die getragene Kleidung unverzüglich waschen. Bei länger anhaltenden Beschwerden empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Bei schweren allergischen Reaktionen sollte umgehend der Rettungsdienst alarmiert werden.

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Anders als in den Vorjahren ist in Gelsenkirchen in diesem Jahr bislang noch kein EPS-Befall an städtischen Bäumen in Gelsenkirchen festgestellt worden. Gelsendienste sieht die Ursache hierfür in der eher kühlen und feuchten Witterung in diesem Frühjahr, welche die Entwicklung der Schmetterlingsraupen verzögert hat. Mit ansteigenden Temperaturen ist in den kommenden Wochen jedoch wieder mit dem Auftreten des Eichen-Prozessionsspinners zu rechnen.

Stadt bittet um Mithilfe

Die Stadt Gelsenkirchen bittet darum, für Hinweise auf EPS-Befall an Bäumen auf öffentlichen Flächen möglichst den städtischen Mängelmelder (www.gelsenkirchen.de/gemeldet) zu nutzen. Hierzu wurde bei „GE-meldet“ wieder die Kategorie „Eichen-Prozessionsspinner“ aktiviert. Telefonische Hinweise werden von der Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes unter Tel. 0209-169-3000 entgegengenommen. Falls Bäume betroffen sein sollten, die nicht auf einem städtischen Grundstück stehen, werden Meldungen an den jeweiligen Eigentümer wie zum Beispiel den RVR oder Straßen.NRW weitergeleitet. Für befallene Bäume auf Privatgrundstücken ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich.

Die Raupen und Nester an Bäumen im Bestand der Stadt werden von spezialisierten Dienstleistern durch Absaugen entfernt. Die Durchführung der Einsätze erfolgt gemäß ihrer Einteilung in eine von vier Prioritätsstufen. Kriterien bei der Gefährdungsabschätzung sind unter anderem die räumliche Nähe zu besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Spielplätzen sowie die Nutzungsfrequenz an der jeweils betroffenen Örtlichkeit.

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Meisen gegen Raupen

Um den EPS-Befall einzudämmen und somit Gesundheitsrisiken vorzubeugen, sind von Gelsendienste im vergangenen Jahr zwei Maßnahmen erprobt worden. So wurden einerseits im Umfeld von in der Vergangenheit betroffenen Bäumen 200 Nistkästen aufgehängt, um die Population von Meisen als natürlichem Fressfeind des Eichenprozessionsspinners zu stärken. Die zusätzlichen Nistmöglichkeiten sind von den Vögeln gut angenommen worden, sodass diese Maßnahme fortgesetzt wird. Andererseits wurden an 200 Eichen spezielle EPS-Fallen angebracht. Da diese Maßnahme kein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht hat, werden die Vorrichtungen im Rahmen anstehender Baumarbeiten wieder entfernt.