Explorierende Energiekosten: FDP fordert Sparmaßnahmen
Explorierende Energiekosten: FDP fordert Sparmaßnahmen
Angesichts explodierender Energiekosten fordert die Gelsenkirchener FDP von der Stadt konkrete Sparmaßnahmen.
Durch den Krieg in der Ukraine sind die Energiepreise explodiert. Nord Stream 1 wurde am Montag abgestellt. Privathaushalte und Unternehmen sollen Energie sparen. „Da muss die Kommune als Vorbild agieren“, erklärt Susanne Cichos, Vorsitzende der FDP-Fraktion im Stadtrat, in einer Pressemitteilung. Laut der Liberalen geht die Verwaltung davon aus, dass die steigenden Energiekosten den Haushalt mit schätzungsweise acht Millionen Euro zusätzlich belasten. Der FDP-Fraktion sei nach eigener Aussage durchaus bewusst, dass die Stadt Gelsenkirchen bereits einen Krisenstab eingerichtet habe – dennoch zähle jeder Tag. „Je früher wir mit den Sparmaßnahmen starten, desto höher ist das finanzielle Einsparpotenzial“, sagt Cichos. „Für eine arme Kommune wie Gelsenkirchen ist das notwendig.“ Zumal Städte wie München oder Nürnberg gezeigt hätten, wie es funktioniere. „Dort wurden erste Maßnahmen bereits umgesetzt.“
Für die Gelsenkirchener Liberalen gibt es Einsparpotenziale in diversen Bereichen: „Homeoffice, wenn gewünscht, weiter ermöglichen, denn da sparen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen“, erklärt die FDP. „Erstere bei den Fahrtkosten und letztere bei den Raumkosten.“ Ferner schlagen die Liberalen vor, die Heiztemperaturen in Büros und Sporthallen sowie die Wassertemperatur in den Bädern zu senken. Das warme Wassers in den Toiletten von öffentlichen Gebäuden sollte abgestellt und die Straßenbeleuchtung reduziert werden. „Durch früheres Abstellen in den Sommermonaten, durch Dimmen und weitere Umrüstung auf energiesparende LED-Beleuchtung“, erläutert die FDP. Ferner fordert die Fraktion die Stadt auf, mit der Polizei abzuklären, „ob und wenn ja, welche Ampelanlagen stundenweise oder ganz abgeschaltet werden können“.
Situation bei Uniper in Scholven
Für die nächste Ratssitzung im August habe die FDP-Fraktion eine Anfrage vorbereitet, die sich mit den Energieeinsparungen der Verwaltung beschäftigt. „Wir möchten wissen, was konkret geplant ist, in welchem Zeitrahmen die Umsetzung ablaufen soll und wie hoch das Einsparpotenzial ist“, erklärt Susanne Cichos. Zudem beantrage die Fraktion im Umweltausschuss einen Sachstandbericht zur Situation bei Uniper in Scholven. Bezirksverordneter Thorsten Garbe möchte wissen, „ob zwischenzeitlich durch die Bundesnetzagentur die Laufzeit der Steinkohleblöcke verlängert wurde und was das konkret für Gelsenkirchen bedeutet“. Ihn interessiere außerdem, wie es um den geplanten Start des Gaskraftwerks stehe und ob die Energieversorgung der Gelsenkirchener Haushalte gesichert sei.