Gelsenkirchen: Platz der Heinze-Frauen eröffnet
Er erinnert an Kämpferinnen für die Gleichberechtigung: Am Mittwoch wurde der Platz der Heinze-Frauen in Gelsenkirchen eröffnet.
Am Mittwoch, dem Internationalen Frauentag, wurde der Platz der Heinze-Frauen eröffnet. Der neu gestaltete Platz gegenüber des Justizzentrums in Gelsenkirchen-Ückendorf trägt damit den Namen jener Gelsenkirchener Frauen, die sich in den 1970er-Jahren für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland eingesetzt haben.
Bis heute stehen die Gelsenkirchener Heinze-Frauen symbolisch für den Kampf um gleichen Lohn für gleiche Arbeit: Rund 500 Mitarbeiterinnen der Gelsenkirchener Heinze-Fotolabor-Betriebe stellten Ende der 1970er-Jahre fest, dass sie nur auf dem Papier den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen bekamen. Faktisch wurden die Mitarbeiter des Unternehmens durch außertarifliche Zahlungen besser entlohnt. Die Frauen begannen einen langen Kampf um Gerechtigkeit, der am Ende mit einem Sieg vor dem Kasseler Bundesarbeitsgericht endete.
Welge: „Frauen mit Platz die nötige Ehre erweisen“
„Es wird Zeit, diesen starken Frauen, die Wegweisendes erreicht haben, mit diesem Platz nun die nötige Ehre zu erweisen“, sagt Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. Dr. Marianne Kaiser, seinerzeit Leiterin des Fachbereichs Gesellschaft und Politik an der VHS Gelsenkirchen und aktives Mitglied der Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst (ÖTV), hat den Prozess der Heinze-Frauen eng begleitete: „Ich erinnere mich noch gut an den langen Weg, den die Frauen bis vors Bundesarbeitsgericht gegangen sind, und wie groß die Freude damals über den Erfolg vor Gericht war.“
Der neue Platz der Heinze-Frauen ist laut Stadt eine zentrale Maßnahme des Masterplans zur Revitalisierung der Bochumer Straße. „Wir freuen uns, mit Mitteln der Städtebauförderung die Bochumer Straße in Richtung Wissenschaftspark weiter geöffnet zu haben“, sagt Irja Hönekopp, zuständige Abteilungsleiterin im Referat Stadtplanung. Baustart war am 4. August 2022. Der erhalten gebliebene Baumbestand wurde durch zwei weitere Bäume und Stauden ergänzt. Die Stadt hat neue Wege samt Sitzmöglichkeiten geschaffen und eine Boule-Bahn integriert. Finanziert wurde das Projekt mit Fördermitteln der Städtebauförderung. Insgesamt standen für die Planung und Umsetzung 174.000 Euro zur Verfügung.